Arbeitsmarkt im November-Blues
Arbeitslosenquote steigt in Rottal-Inn auf 3,2 Prozent

30.11.2023 | Stand 30.11.2023, 11:34 Uhr |

Bei der Agentur für Arbeit in Pfarrkirchen sind für den Landkreis Rottal-Inn 1592 freie Stellen gemeldet. − Foto: Wanninger

„Im November waren 8739 Personen in der Region Landshut-Pfarrkirchen arbeitslos gemeldet. Der Bestand an Arbeitslosen veränderte sich im Vergleich zum Vormonat kaum. Verglichen mit dem Vorjahr lag der Arbeitslosenbestand jedoch deutlich über dem Vorjahreswert“, so Johann Beck, Leiter der der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.

Deutlicher Anstieg bei Ausländern und Jüngeren



Insbesondere bei der Personengruppen der Ausländer und der Jüngeren sei ein deutlicher Anstieg festzustellen gewesen. Hier mache sich unter anderem die Auswirkungen der Fluchtmigration aus der Ukraine bemerkbar. „Unser Ziel ist es, Geflüchtete nachhaltig und potenzialadäquat in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Jobcenter unterstützen mit praxisnahen Angeboten zu berufsbegleitenden Qualifizierungen und zum Erwerb weiterführender Deutschkenntnisse.“ Erfreulicherweise sei die Arbeitskräftenachfrage mit knapp 5200 offenen Stellen weiterhin auf einem hohen Niveau. Viele Unternehmen suchen händeringend Personal. Hier könne die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten einen Beitrag zur Arbeits- und Fachkräftesicherung leisten, sagt Johann Beck.

Im November 2023 waren mit 8739 Menschen 1020 mehr arbeitslos als ein Jahr zuvor, wie es in der Pressemitteilung heißt. Gegenüber dem Vormonat war ein leichter Anstieg von 91 Personen zu verzeichnen. Die Arbeitslosenquote liegt im Agenturbezirk Landshut-Pfarrkirchen bei 3,2 Prozent. Sie ist damit so hoch wie im Oktober und 0,3 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.

5192 offene Stellen gemeldet



„Nach Personengruppen betrachtet, fällt auf, dass insbesondere bei den Ausländern die Arbeitslosigkeit stärker gestiegen ist. Im November waren 3534 Ausländer arbeitslos. Das waren 812 bzw. 29,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 812 Arbeitslose waren im November unter 25 Jahre alt. Das waren 45 weniger als im Oktober und 132 mehr als im Vorjahresmonat.“ Rechnet man die Menschen mit ein, die etwa an einer Umschulung teilnehmen und allein deswegen nicht aktiv nach einer Arbeit suchen, waren im November 11294 Menschen in der Unterbeschäftigung. Das waren 132 mehr als im Vormonat und 1077 mehr als vor einem Jahr.

Aktuell sind 5192 offene Stellen gemeldet. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in der Region im Vorjahresvergleich um zwei Prozent gesunken. Seit Jahresbeginn haben die Arbeitgeber in der Region 8930 Stellen und damit 997 weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres gemeldet.

Gesucht werden Fachkräfte, Spezialisten und Experten



„Ein hoher Arbeitskräftebedarf besteht insbesondere im Bereich der Produktion und Fertigung (1449), der Lager-/Logistik (913) sowie bei Pflege- und Gesundheitsberufen (540). In Handelsberufen (485) und im Bau- und Ausbaubereich (465) bestehen ebenfalls gute Chancen eine neue Arbeit zu finden. Der überwiegende Anteil sind Stellen für Fachkräfte, Spezialisten und Experten. Lediglich 20 Prozent der offenen Stellen sind für Helfer ausgeschrieben“, berichtet Beck.

In Rottal-Inn ist die Zahl der Arbeitslosen von Oktober auf November um 47 gestiegen. Insgesamt waren im November 2259 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 135 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote ist mit 3,2 Prozent so hoch wie im Oktober. Im Vorjahresmonat betrug sie 3,1 Prozent. Arbeitgeber haben im November 178 Stellen neu gemeldet. Insgesamt waren 1592 Stellen über die Agentur für Arbeit zu besetzen. Das waren 120 weniger als im Vorjahresmonat.

− red

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