Erweiterung von „Mooshof Ost II“
Ackerland wird zu Bauland in Pfarrkirchen

23.01.2025 |

Der Bebauungsplan „WA und MI Mooshof Ost II“ soll um die Fläche gegenüber der VR-Bank erweitert werden.

Nach längerer Diskussion hat der Bauausschuss in Pfarrkirchen den Weg frei gemacht für ein geplantes Bauprojekt in Mooshof, östlich des Marktunterstützungszentrums der VR-Bank. Dazu wurde in der jüngsten Sitzung die Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplans „WA und MI Mooshof Ost II“ mehrheitlich abgesegnet. Da es sich um einen Empfehlungsbeschluss handelt, hat der Stadtrat nächste Woche das letzte Wort.

Steuerkanzlei und im Nachgang Wohnbebauung



Das Projekt stellte der Landsschaftarchitekt und Stadtplaner Achim Ruhland vor, der die Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplans erstellt hat. Demnach soll die Änderung die Erweiterung des Mischgebiets ermöglichen. Denn auf dem Areal, jetzt noch Ackerland, ist im südlichen Bereich die Errichtung einer Steuerkanzlei vorgesehen. Im Norden sollen dann im nächsten Schritt zwei weitere Baukörper entstehen. Dort soll ein bis zu dreigeschossiger Wohnungsbau verwirklicht werden. Die drei Etagen seien laut Planer an dieser Stelle angebracht, da das gegenüberliegende Gebäude der VR-Bank fünfgeschossig sei. Im Erdgeschoss seien auch Büros oder Praxen denkbar.

Wegen der Nähe zur B 388 seien auch schon Lärmuntersuchungen gemacht worden. Demnach würden Schallschutzfenster oder eine dementsprechende „Wohnraumorientierung“ ausreichen, um den Lärmschutz zu garantieren. Bürgermeister Wolfgang Beißmann fügte hinzu, dass an dieser Stelle natürlich auch landwirtschaftliche Emissionen geduldet werden müssten.

Tobias Hanig (Grüne) sprach sich gegen dieses Projekt aus, da die Fläche durch die Nutzungsänderung enorm an Wert gewinne. Jedoch sei ungewiss, ob dort überhaupt im zweiten Schritt einmal Wohnraum entstehen wird. Denn nur ein Wohnbauprojekt an dieser Stelle sei aus städtischer Sicht ein Gewinn. Martin Hofer (FW) hatte Bedenken wegen der Entwässerung, da man im September in diesem Bereich Probleme gehabt habe nach den Starkregenereignissen. Dr. Bastian Ach (CSU) stimmte seinen beiden Vorrednern zu. „Wir versiegeln damit eine große Fläche.“

Regenrückhaltebecken soll Kanal entlasten



Ruhland entgegnete, dass ein Regenrückhaltebecken auf der Fläche möglich sei, um den Kanal zu entlasten. Eine ins Spiel gebrachte Tiefgarage gestalte sich jedoch schwierig, wie Beißmann meinte. Denn an dieser Stelle habe man einen hohen Grundwasserstand.

Zu der Frage, ob man in dem Bereich eine Wohnbebauung vorschreiben kann, merkte Bauamtsleiter Stefan Lang an, dass ein städtebaulicher Vertrag möglich sei. Ob der Investor diesen jedoch unterschreiben wird, sei fraglich. Laut Ruhland könnte man festschreiben, dass das Baurecht seitens der Stadt zurückgenommen wird, wenn man der Bauverpflichtung nicht nachkommt. „Dann müsste man aber Fristen setzen“, warf Beißmann ein. Das sei momentan aber schwierig, weil viele Projekte derzeit aus Kostengründen nicht verwirklicht werden können und daher auf Eis gelegt werden. Am Ende votierte der Bauausschuss für die Planungen, nur Tobias Hanig stimmte dagegen.

Artikel kommentieren