Überraschungen am Theater an der Rott: Der bisherige Leiter der Musiksparte und einer der beiden Leiter des Eggenfeldener Theaters, Dean Wilmington, wechselt wie berichtet ins Kulturbüro nach Burghausen. Hieß es Mitte letzter Woche, der Musiker, Komponist und Dirigent werde kommende Spielzeit noch mehrfach am Haus auftreten (wie im Spielzeitheft gedruckt), so bestätigte Wilmington unserer Redaktion am Wochenende, die zwei Sommerkonzerte am Samstag und Sonntag seien nun doch definitiv seine letzten.
Auf diese erste Überraschung folgte am Samstag die zweite: Wilmington wandte sich direkt ans Publikum, erklärte, dass er in der nächsten Spielzeit doch nicht mehr auftreten werde, und äußerte sich auch zu den Gründen: Theaterleiterin Elke Schwab-Lohr habe ihm mitgeteilt, er sei am Theater an der Rott nicht mehr erwünscht. Worauf Schwab-Lohr das Mikrofon ergriff und sich ihrerseits mit einer Erklärung ans Publikum wandte.
Am Sonntag folgte die dritte Überraschung: Wilmingtons geplantes Abschiedskonzert vor ausverkauften Plätzen auf der Theaterwiese hinter dem Theater fand ohne Wilmington statt. An seiner Stelle griffen zwei Dirigenten aus Österreich zum Taktstock. Josef Dantler und Karl Gerald führten das Orchester Sinnfonietta und das Publikum durch die gelungene Mischung aus Musik und Musiktheater und begleiteten das Ensemble des Theaters an der Rott durch den Abend. Sowohl Musik als auch Gesang erhielten langen, verdienten Applaus.
Zu Beginn des Konzerts hatte die künftige alleinige Intendantin Elke Schwab-Lohr dem Publikum die Änderung der Besetzung am Dirigentenpult mitgeteilt. Warum Dean Wilmington nicht selbst angetreten war, dazu äußerte sich die Theaterleiterin mit keinem Wort, der Name des scheidenden Musikchefs wurde nicht genannt.
Auf Nachfrage unserer Redaktion nach dem Schlussapplaus sagte Schwab-Lohr, Personalangelegenheiten seien kein Thema, das man von der Bühne herab behandeln könne. Die Menschen im Publikum seien schließlich gekommen, um schöne Musik gut gespielt zu hören; dies sei an diesem Abend gelungen. Und es sei auch nicht unüblich, dass es einmal aus zwingenden Gründen einen Wechsel am Dirigentenpult geben könne.
− rmr/tz
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