Von Landshut nach St. Peter
66 Kilometer Freileitung genehmigt: Stromversorgung zwischen Bayern und Österreich ab 2027

16.08.2024 | Stand 16.08.2024, 19:00 Uhr |

In drei Abschnitten ist die insgesamt 86 Kilometer lange Freileitung unterteilt. Nun wurde der letzte Abschnitt genehmigt. − Skizze: Tennet, Regierung NB

Die Regierung von Niederbayern hat den Planfeststellungsbeschluss für den zweiten und letzten Planungsabschnitt der Stromleitung zwischen Altheim (Landkreis Landshut) und St. Peter in Niederösterreich erteilt. „Damit ist das grenzüberschreitende Projekt zwischen Deutschland und Österreich vollständig genehmigt“, teilt der Netzbetreiber TenneT mit.

Der genehmigte etwa 66 Kilometer lange Leitungsabschnitt besteht aus 177 Masten und führt durch die Landkreise Landshut und Rottal-Inn. Zudem befinden sich zwei kurze Abschnitte im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn.

Für rund sechs Millionen Menschen relevant



Der Ersatzneubau der 380-Kilovolt starken Stromleitung ermögliche es, künftig überwiegend in Bayern produzierten Photovoltaik-Strom nach Österreich zu transportieren und im Gegenzug gespeicherten Strom aus Pumpspeicherkraftwerken zu beziehen, erklärt der Netzbetreiber. Die Leitung könne rund sechs Millionen Menschen mit Strom versorgen. „Damit ist diese Stromleitung eine wichtige Verbindung im europäischen Verbundnetz, mit der wir den zunehmenden Stromverbrauch in beiden Ländern und die schwankende Stromeinspeisung aus Photovoltaik besser ausgleichen können“, erklärt Tim Meyerjürgens, COO von TenneT.

Für einen zügigen Baubeginn habe sich der Netzbetreiber frühzeitig alle benötigten Materialien gesichert: So liegen unter anderem knapp 14000 Tonnen Maststahl und knapp 1800 Kilometer Leiterseile bereit.

So ist der Stand der beiden anderen Abschnitte



Das Projekt besteht aus drei Planungsabschnitten: zwischen Altheim und Adlkofen, Adlkofen und Matzenhof sowie Simbach und St. Peter. Für den ersten Abschnitt von Altheim nach Adlkofen hat TenneT im Sommer 2023 den Planfeststellungsbeschluss erhalten. Der Bau läuft nach Angaben des Betreibers bereits und solle bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Der Abschnitt von Simbach bis zur deutsch-österreichischen Landesgrenze ist seit Anfang 2023 genehmigt und werde zeitnah abgeschlossen sein, so der Betreiber.

Der gesamte Ersatzneubau mit insgesamt 235 Masten soll eigenen Angaben zufolge im Jahr 2027 in Betrieb gehen. Der Rückbau der Bestandsleitung erfolge nach Inbetriebnahme der neuen Leitung ebenfalls 2027.

− mgb

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