Bayerisch Eisenstein
Paradiesgarten doppelt ausgezeichnet

3. Preis der Vielfaltsmeisterschaft der Gartenbauvereine – Lob auch vom Landesbund für Vogelschutz

27.07.2022 | Stand 20.09.2023, 6:59 Uhr

Den Preis für den dritten Platz bei der Landkreis-Vielfaltsmeisterschaft überbrachte Kreisfachberater Klaus Eder (li.). Darüber freuten sich Gartler-Vorstand Charly Bauer und seine Stellvertreterin Heike Buchinger sehr. Es gratulierte auch die Kindergartengruppe mit den Erzieherinnen Steffi Wolf (re.) und Helena Köck, die den Paradiesgarten gerne für Spaziergänge und zum Beerenpflücken nutzen. −F.: Straub

Der Gartenbauverein Bayerisch Eisenstein ist mit dem dritten Preis bei der Landkreis-Vielfaltsmeisterschaft der Gartenbauvereine ausgezeichnet worden, und zwar für den "Paradiesgarten" neben der Pfarrkirche.

Der Verein hat diesen öffentlich zugänglichen Garten auf der etwa hektargroßen Pfarrwiese geplant und errichtet, auf der bereits extensive Blumenwiesen, einige alte Obstbäume und zentral ein Vogelgebüsch vorhanden waren. "Mehr als zehn weitere Obstbäume alter Sorten, verschiedene Beerensträucher, einige Wildsträucher und ein Rundweg mit Ruhebänken kamen hinzu, um diesen Garten und seine Artenvielfalt zu erweitern", weiß Kreisfachberater Klaus Eder.

Der Paradiesgarten wurde als ILE-Projekt finanziell gefördert und umgesetzt. Auch künstlerische Details wurden in die Maßnahmen integriert. Nun wurde das Engagement mit dem dritten Preis bei der Vielfaltsmeisterschaft belohnt.

Auch der Landesbund für Vogelschutz ist äußerst angetan von dem Projekt: "Das Paradies als Idealbild, wie ein Verhältnis zwischen dem Mensch und der Natur aussehen könnte, zeigt sich vor der Kirche St. Johannes Nepomuk in Bayerisch Eisenstein", schreibt der LBV in einer Mitteilung. Der Garten stehe Besuchern jederzeit offen und lade mit bunten Blühflächen, großer Pflanzenvielfalt und schattigen Plätzen unter alten Bäumen zum Verweilen ein. Bänke und Liegen böten dafür Wohlfühlatmosphäre und Gemütlichkeit.

Damit sich auch Vögel und Insekten heimisch fühlen, verlangt es aber noch eine andere Sicht. Denn Brennnesseln, offenen Kompost, Totholz und Reisig- sowie Laubhaufen verbinden die meisten wohl eher nicht mit dem Begriff "paradiesisch". "Das aber sind Kriterien, die Vögel und Insekten als Besucher schätzen und benötigen", so der LBV. Und diese naturnahe Gestaltung haben die Gartenjuroren des LBV nun bewertet.

Die überwiegend heimischen Pflanzarten, vielen Hecken und die Streuobstwiese haben dabei einen besonders hohen Stellenwert für die Biodiversität und ökologische Wertigkeit. Eine Vielzahl an Brutmöglichkeiten für Vögel bieten die zahlreichen Nistkästen, Halbhöhlen und Spezialkästen für Mauersegler.

Dass sich alle bei ihrem Besuch wohl fühlen, sei eine Herausforderung die das Projektteam des Paradiesgartens gemeistert habe, bilanziert der Landesbund für Vogelschutz. Daher habe man die Auszeichnung "Vogelfreundlicher Garten" überreichen können. Jetzt ziert neben den Infotafeln des Glaskünstlers Max Schulhauser (Frauenau) noch der orange Vogel auf grünen Grund den Paradiesgarten.

− lra/lbv