Zwiesel
Einfädelspur an B11: CSU fordert Nachbesserung

CSU kritisiert Planungen, die zum Problem für Naturpark und Kulinarisches Schaufenster werden könnten

27.01.2022 | Stand 27.01.2022, 11:44 Uhr

Nachbesserungen fordern (oben, v. li.) Toni Fischer, Jörg Mertens, Johannes Matusin, Reinhard Wölfl, (Mitte, v. li.) Franz Schober, Christian Oswald, Alexander Hannes, Walter Unnasch sowie (unten, v. li.) Christoph Haase, Harald Haase, Elisabeth Pfeffer und Daniel Weber.

Der Ortsvorstand der CSU Zwiesel hat in seiner Sitzung am Montag Kritik am geplanten Bau eines Beschleunigungsstreifens auf der B11 geübt (wir berichteten). Aus Sicht der Stadt-CSU gehen die Planungen an den Belangen der Stadt vorbei.

"Wir begrüßen und unterstützen Maßnahmen zur Erweiterung und zur Verbesserung der Sicherheit des überörtlichen Straßennetzes im Raum Zwiesel. Der Wegfall einer Linksabbiegemöglichkeit zum Kulinarischen Schaufenster und zum Naturpark wäre jedoch nachteilig für Zwiesel. Daher lehnen wir die geplanten Beschleunigungsstreifen in der derzeitigen Form ab", sagte Ortsvorsitzender Alexander Hannes. Die Planungen des staatlichen Bauamts Passau bögen in die falsche Richtung ab, "ohne dass mit den Betroffenen gesprochen wurde", kritisierte Hannes.

Aus Sicht von CSU-Fraktionschef Walter Unnasch sind vor allem der Landkreis Regen mit dem Kulinarischen Schaufenster der Arberland REGio GmbH, der Naturpark und die Stadt Zwiesel betroffen. Diese Art der Kommunikation sei aus seiner Sicht ein Grund, weshalb die Akzeptanz der Bürger für Baumaßnahmen immer weiter schwinde, so Unnasch.

2. Bürgermeisterin Elisabeth Pfeffer, die als IG-Frauen-Kreisrätin im Aufsichtsrat der Arberland Regio GmbH sitzt, betonte: "Mit sehr viel Aufwand sind die Marke ’Arberland’ und das Kulinarische Schaufenster am ehemaligen Infozentrum etabliert worden. Ein Wegfall der Linksabbiegespur hätte schwerwiegende Auswirkungen." Seitens der Stadt werde man alle Optionen prüfen, so die amtierende Rathaus-Chefin.

Auch Harald Haase fand am Montag klare Worte: "Solche Entscheidungen kann man nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg treffen. Da muss dringend nachgebessert werden", forderte der Kreisrat.

CSU-Finanzchef Franz Schober, der beruflich mit dem Thema Verkehrslenkung befasst ist, meinte: "Unfallschwerpunkte zu reduzieren ist richtig. Ein Beschleunigungsstreifen bringt an dieser Stelle jedoch keinen Sicherheitsgewinn." Stattdessen müsse die Geschwindigkeit in diesem Bereich reduziert und die Straßenführung entsprechend angepasst werden. Das staatliche Bauamt solle alle verkehrsrechtlich und baulich möglichen Optionen prüfen, appellierte Schober.

Weitere Themen der Vorstandssitzung waren die Auswirkungen der Auflagen für die Stabilisierungshilfe durch die Regierung von Niederbayern auf den städtischen Haushalt sowie die darin geforderten Verbesserungsbeiträge zur Finanzierung der Kläranlagensanierung, über die Walter Unnasch informierte. Harald Haase betonte in diesem Zusammenhang, in Zeiten hoher Inflation und Preissteigerungen müsse man eine sozialverträgliche Lösung für die Bürger finden.

− ah