Patersdorf
Sparkasse schließt mehrere Standorte

31.01.2022 | Stand 22.09.2023, 2:59 Uhr

Mit diesem Aushang werden die Kunden in Patersdorf über die Schließung der SB-Filiale informiert. −Foto: Henri Gallbronner

Die Sparkasse Regen-Viechtach schließt ihre Standorte in Patersdorf, Gotteszell, Achslach und Prackenbach. Darüber informierte sie die betroffenen Gemeinden.

Bereits ab Dienstag kann dort kein Geld mehr abgehoben werden und auch die Kontoauszugdrucker werden abgebaut. Der Patersdorfer Bürgermeister Adolf Muhr hatte sich über die Schließung der Selbstbedienungs-Filiale in seiner Gemeinde beim Sparkassen-Vorstand beschwert, berichtete er in der Gemeinderatssitzung. Sein Vorstoß war allerdings nicht von Erfolg gekrönt. "Es ist nicht erwünscht, dass da ein Automat steht", sagte Muhr: "Da bist du machtlos." Der Bürgermeister bedauerte, dass die Sparkasse sich immer mehr aus der Fläche zurückziehe. Besonders auf die älteren Mitbürger werde keine Rücksicht genommen.

Mit Personal besetzt sind die vier Filialen bereits seit August 2019 nicht mehr. Patersdorf damaliger 2. Bürgermeister Richard Knauer hatte schon damals befürchtet, dass sich die Sparkasse irgendwann ganz zurückziehen könnte.

Michael Stadler von der Sparkasse erklärt gegenüber dem Viechtacher Bayerwald-Boten die Gründe, die nun tatsächlich zu dieser Entscheidung geführt haben. Ihm sei klar, dass das in den betroffenen Gemeinden "keine Jubelstürme" auslöse. Allerdings sei auch die Sparkasse ein Unternehmen, das betriebswirtschaftlich denken müsse. "Im Grunde genommen ist das eine Entwicklung über Jahre", sagt Stadler. Man habe auch schon vor der Corona-Pandemie eine "stark rückläufige Nachfrage" verspürt. Die Pandemie habe diese Entwicklung "sicher nicht verlangsamt."

Sicherlich gebe es Fälle von Bürgern, die kein Online-Banking hätten und deshalb jetzt weiter fahren müssen. Stadler meint aber auch: "Das Geld wird ja auch woanders ausgegeben." Die Einkaufsmöglichkeiten seien auf dem Land schließlich ebenfalls rückläufig. Die Sparkasse habe auch schon bisher nicht überall, wo Leute wohnen, Filialen betreiben können: "Diesen Anspruch können wir nicht zur Gänze erheben.

Für die Gemeinde Patersdorf selbst bedeutet die Schließung einen ungewollten Digitalisierungs-Schub: Sie ermächtigte Kämmerin Marion Schötz, Kontoauszüge künftig über das Online-Banking abzurufen. Sonst hätte sie künftig täglich nach Teisnach fahren müssen.