Lichtung-Verlag Viechtach
Passauer Markus Muckenschnabl gewinnt Literaturwettbewerb

30.06.2020 | Stand 21.09.2023, 2:49 Uhr

Erster Platz: Markus Muckenschnabl aus Passau. −Foto: Lichtung

Vielleicht noch schwieriger, als mit Musik oder Kleinkunst Fuß zu fassen und ein Publikum zu finden, ist dies für noch unbekannte schreibende Künstler. Der renommierte kleine Lichtung-Verlag aus Viechtach baute zum 30. Jubiläum der Firmengründung Nachwuchsautoren aus der Region ein Podium in Form eines Kurzgeschichtenwettbewerbs. Nun stehen die Gewinner fest.

Seit Anfang des Jahres wurden nach Angaben der Lichtung 327 Texte zum Thema "Mehr Licht!" eingereicht, 28 erreichten die Finalrunde. Aus diesen haben die Buchhändlerin Ingrid Kindsmüller, Lichtung-Verlegerin Kristina Pöschl und Schriftsteller Bernhard Setzwein drei Sieger ausgewählt.

Alle drei Siegertexte lesen Sie hier.

Auf den ersten Platz wählte die Jury den Text "Sechsundvierzig" von Markus Muckenschnabl. Der 1966 in Regen geborene und in Passau als Designer und Illustrator lebende Autor schrieb über eine wahre Begebenheit vom Ende des Zweiten Weltkriegs im Ort Tiefenbach bei Passau: Dort wurden 42 russische Kriegsgefangene kurz vor Einrücken der amerikanischen Befreier von der SS hingerichtet. Muckenschnabls Erzählung berichtet vom Bauern Johann, der mit einer List vier Gefangenen das Leben rettet. "Es ist die lakonische, gleichzeitig aber auch ungemein suggestive Sprache, die einen vom ersten Satz an in den Text hineinzieht", sagt Bernhard Setzwein über den Text.

Auf den zweiten Platz wählte die Jury "Nebel steigt auf" von Miou Sascha Hilgenböcker (geboren 1990) aus Kollnburg, jetzt wohnhaft in Frankfurt am Main, auf den dritten Platz "Schatten bei Licht betrachtet" von Maria Magdalena Rabl (Jahrgang 1977), frühere Schauspielerin am Landestheater Niederbayern, die heute in München lebt. Der Siegertext ist in der aktuellen Ausgabe des Magazins "Lichtung" veröffentlicht.

− rmr