Viechtach
Nahostkonflikt: Pfarrvikar Markus Meier lädt zum Friedensgebet ein

17.05.2021 | Stand 20.09.2023, 1:49 Uhr

Eine Gebetsstation in der Viechtacher Stadtpfarrkirche lädt dazu ein, für den Frieden in Jerusalem und der ganzen Welt zu beten. Dabei betont Pfarrvikar Markus Meier, dass der Friede immer im eigenen Herzen beginnen müsse. −Foto: Aaron Graßl

"Frieden beginnt im eigenen Herzen." Davon ist Pfarrvikar Markus Meier überzeugt. Deshalb lädt er in die Viechtacher Stadtpfarrkirche zum Friedensgebet ein.

Die Konflikte in Israel haben in den vergangenen Tagen eine neue Dimension der Gewalt erreicht. "Seit ich mich erinnern kann, hat es Unruhen in Israel gegeben", berichtet Markus Meier, der selbst bereits viermal dort war. Aber nun sei das Land im Kriegszustand, unter dem besonders die Zivilbevölkerung leide.

Ein Telefonat mit einer in Jerusalem lebenden ehemaligen Studienkollegin von Markus Meier habe den Pfarrvikar dazu veranlasst, in der Kirche einen Platz für Friedensgebete zu schaffen. Dr. Maria Gabriele Zinkl ist Ordensschwester der Borromäerinnen in Jerusalem. Sie hat Markus Meier ein von ihrem Orden verfasstes Gebet weitergeleitet, das nun in der Viechtacher Kirche auf einem kleinen Tisch ausliegt. Daneben steht eine Kerze in einer Dornenkrone vor einer weißen Leinwand mit zwei Bildern von Jerusalem und dem Appell: "Bete mit für den Frieden".

"Das Thema des Friedens ist weltumspannend"

"Das Gebet ist unpolitisch", erklärt Markus Meier. Es gehe darin auch nicht ausschließlich um den Nahostkonflikt, sondern vielmehr um den Frieden auf der ganzen Erde. "Das Thema des Friedens ist weltumspannend", sagt der Geistliche. Die Sehnsucht nach Frieden, Angenommensein und Liebe verbinde alle Menschen, egal, welcher Religion sie angehören.

In diesem Zusammenhang hebt der Viechtacher Pfarrvikar die Enzyklika "Pacem in terris" von Papst Johannes XXIII. hervor, in der das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche mitten im Kalten Krieg ausführt, dass Konflikte "nicht durch Waffengewalt, sondern durch Verträge und Verhandlungen beizulegen" seien. Von Viechtach aus könne man den Menschen in Israel zwar nicht unmittelbar helfen, aber man könne – gerade in Hinblick auf das anstehende Pfingstfest – den Heiligen Geist darum bitten, Frieden zu stiften.

"Man kann reinkommen, verweilen, zur Ruhe kommen und für die beten, die sich nicht einfach hinsetzen und zur Ruhe kommen können", beschreibt Markus Meier die Idee hinter der eingerichteten Gebetsstation in der Viechtacher Stadtpfarrkirche.

Dabei betont Markus Meier, dass Friede "immer bei mir" beginne. Im Gebet des heiligen Franziskus heißt es: "Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens." Dazu ist es laut dem Pfarrvikar notwendig, selbst im Frieden zu sein. "Wenn ich im Frieden bin, kann ich durch meine Person den Frieden spürbar werden lassen." Zudem hebt Markus Meier hervor, dass das Gebet der Borromäerinnen nicht nur die Opfer, sondern auch die Täter einschließt. Auch sie müssen aus dem Netz Gewalt befreit werden.