Ruhmannsfelden
Krankenschwester äußert ihre Wut auf Corona-Leugner auf Facebook

04.12.2020 | Stand 21.09.2023, 21:28 Uhr

Krankenschwester Gina Liebl aus Ruhmannsfelden zeigt den Abdruck einer FFP3-Maske auf ihrer Nase. In einem Post macht sie ihrem Ärger über Personen Luft, die ihr zufolge das Coronavirus leugnen. −Foto: Screenshot Facebook/Gina Liebl/PNP

Eine Krankenschwester aus Ruhmannsfelden (Landkreis Regen) hat am Donnerstagabend einen Beitrag auf Facebook veröffentlicht, der hohe Wellen schlägt. Sie richtet sich damit an Corona-Leugner.

Gina Liebl kann es nicht mehr hören. "Alles nur Schikane? Maßlos übertrieben? Ist eh nur ne leichte Grippe?", schreibt sie in einem öffentlichen Post auf Facebook. "Ich kann’s nicht mehr hören." Liebl ist Gesundheits- und Krankenpflegerin bei den Arberland-Kliniken und richtet sich damit an alle, die ihr zufolge die Auswirkungen des Coronavirus leugnen oder verharmlosen. Der Post wurde mittlerweile hundertfach geteilt und kommentiert. Stand Freitag, 16.30 Uhr, hatten knapp 1000 Menschen Liebls Nachricht weiterverbreitet.



Krankenschwester schildert ihren Arbeitsalltag

"Wir haben die zweite Welle mit voller Wucht abbekommen", erzählt sie aus ihrem Arbeitsalltag. Sie beschreibt, wie Personen ins Krankenhaus müssten, aber kein Platz mehr ist. Wie sich das unterbesetzte Personal abmüht, um allen Patienten gerecht zu werden.

Am Ende ihres Beitrags wendet sich die Krankenschwester direkt an "alle Leugner, Demonstranten, die sich mit rechts die Hand geben, Aluhutträger und generell, um zusammenzufassen, Covidioten": Liebl lädt sie ein, einen Monat lang im Vierschichtbetrieb mitzuhelfen. "Mal schauen wie ihr dann dazu steht, wenn ihr selbst Druckstellen von den FFP3-Masken bekommt (…), total erschöpft und ausgelaugt seid."

Auch negative Reaktionen erhalten

Die Reaktionen auf den Facebook-Post sind überwiegend positiv. "Auf den Punkt getroffen", schreibt ein Nutzer in der Kommentarspalte. Auch die Aussagen "Wahre Worte" oder "Ihr habt mehr als Applaus verdient" sind unter dem Beitrag zu lesen. Liebls Arbeitgeber, die Arberland-Kliniken, teilten ihren Beitrag und zollten ihrer Mitarbeiterin "Respekt für das mutige Statement".

Aber auch negative Reaktionen hat Gina Liebl erhalten. "Ich würde gerne einen Tag da verbringen, um dein Wort, welches meiner Meinung nach gelogen ist, zu überprüfen", schreibt ein Nutzer. Ein anderer: "Sorry, aber ich kann dein Gejammer und deine Mitleidstour nicht ernst nehmen." Er führt aus, dass er die Schuld für die Situation, die Liebl beschreibt, bei der Regierung, den Krankenkassen und den Kliniken sieht, nicht bei Corona-Leugnern.