402 Tage nach ihrer Abwahl als Bürgermeisterin von Kollnburg (Landkreis Regen) hat die "singende Bürgermeisterin" Josefa Schmid (FDP) ein neues politisches Führungsamt erlangt.
Am Dienstagabend wurde die 47-Jährige vom Gemeinderat der Stadt Leonberg (Baden-Württemberg, Kreis Böblingen) zur Ersten Bürgermeisterin gewählt. Josefa Schmid, Beamtin im Bundesamt für Migration (BAMF) in Deggendorf, war am Ende eines Politkrimis die einzige verbliebene Kandidatin. Sie erhielt in geheimer Wahl 17 von 33 Stimmen und damit die knappste Mehrheit. "Gewonnen ist gewonnen", sagte sie zu dem Ergebnis. Josefa Schmid wurde für acht Jahre ins Amt gewählt.
"Wir sind froh, dass die Sache vorbei ist"
Die Kollnburgerin ist nun auch Stellvertreterin des Leonberger Oberbürgermeisters Martin Georg Cohn. Als "Erste Beigeordnete" unterstehen ihr die Ressorts Finanzen, Ordnung und Soziales. Der Wahl war ein monatelanger Politkrimi vorausgegangen. Schmid selbst war im Herbst im ersten Anlauf gescheitert. Weil der damals Gewählte einen plötzlichen Rückzieher machte, schrieb die Stadt die Stelle aufs Neue aus. Wiederum zwei Absagen von Gegenkandidaten spülten Josefa Schmid in die Favoritenrolle. "Wir sind froh, dass die Sache nun vorbei ist und wir loslegen können", sagte ein Beteiligter am Dienstagabend kurz nach der Wahl gegenüber der Passauer Neuen Presse.
Josefa Schmid hatte 2013 bundesweite Bekanntheit erlangt, als sie eine Cover-Version von Rainhard Fendrichs Song "Weus’d a Herz hast wie a Bergwerk" ins Internet stellte. Sechs Jahre später sorgte sie erneut für Aufsehen in der Republik: Bei der Suche nach einem Hausarzt für ihre Heimatgemeinde Kollnburg versah sie eine entsprechende Annonce mit dem Hinweis: "Die Bürgermeisterin ist noch unverheiratet!"
