Viechtach
Der erste Markt seit langer Zeit

Trotz Regen: Freude unter Marktbetreibern, die nach Monaten wieder ihre Waren anbieten durften

26.07.2020 | Stand 19.09.2023, 23:24 Uhr
Edwin Schedlbauer

Das wenig erbauliche Wetter am Sonntagvormittag lockte nicht viele Kunden in die Innenstadt. −Fotos: Edwin Schedlbauer

So durchwachsen wie das Wetter mit leichtem Nieselregen, aber angenehmen Temperaturen, war auch der Besuch des Jakobimarktes am Sonntag am Viechtacher Stadtplatz. Eine überschaubare Zahl an Kunden kam am Vormittag, um sich mit Waren wie Hosenträger, Hosengummi, Hüte, Schuhe oder Hunde- und Katzenkörbe einzudecken. Dennoch waren die "Standlleut" froh darüber, endlich nach dem coronabedingten Lockdown erstmals wieder auf einem Markt ihre Waren anbieten zu können.
Johann Liebl ist mit seinem Verkaufsstand seit 35 Jahren in Viechtach auf allen Märkten vertreten und verkauft dort Hüte, Kindertrachten und Arbeitsbekleidung. Seit einem halben Jahr sei er nicht mehr auf Märkten unterwegs gewesen, erzählt der Viechtacher Geschäftsmann und lobt die Initiative der Stadtverantwortlichen, die es ermöglicht haben, dass nach langer Zeit wieder ein Markt stattfinden konnte.
Warum die Durchführung von Wochenmärkten genehmigt werde, aber die allgemeinen Kirtas nicht, könne er nicht nachvollziehen, bedauert Johann Liebl, dessen Verkaufsaktivitäten seit Corona nur auf einen kleinen Lagerraum in der Gartenstraße beschränkt sind.
Peter Huster aus Schöllnach erzählt, dass er zum letzten Mal seine Naturprodukte am 8. März auf einen Markt in Mainburg angeboten hätte. Auch er hofft darauf, dass die Zulassungsbeschränkungen aufgehoben werden.
Einträchtig nebeneinander bietet Martin Zuber aus Ruhmannsfelden Fanartikel der Fußballvereine FC Bayern und 1860 München an. Zuber, der durch eine Zeitungsanzeige auf den Jakobimarkt aufmerksam wurde, ist erstmals auf einem Viechtacher Markt vertreten. Die meiste Zeit verkauft er seine Artikel bei Heimspielen des FC Bayern und steht mit seinem Anhänger am Park and Ride Parkplatz in Garching, was aber ebenfalls seit Monaten nicht mehr möglich war.
Michael Willmerdinger aus Winzer bietet seine Taschen, Einkaufskörbe oder Holzspringfiguren seit über zehn Jahren auf verschiedenen Märkten an. Willmerdinger, der das Geschäft nebenberuflich betreibt, hofft, dass wenigstens die Weihnachtsmärkte wie gewohnt stattfinden dürfen.
Am Nachmittag lockerte es auf und prompt kamen deutlich mehr Besucher, die sich über den autofreien Stadtplatz und das gastronomische Angebot sichtlich freuten. Schnell waren alle Café und Eisdielen-Plätze besetzt, doch auch diesem Vergnügen setzte später der Regen ein Ende.