Die blau-gelben Nationalfarben der Ukraine wehen derzeit in Kollnburg. Bürgermeister Herbert Preuß hat die ukrainische Staatsflagge selbst besorgt und veranlasst, dass diese als klares Signal der Solidarität zum gar nicht so fernen Land mitten in Europa, das gerade unter massivsten russischen Kriegshandlungen leidet, vorm Rathaus gehisst wird.
"Ich sehe das als selbstverständlich, dass man da Farbe bekennt", konstatierte Preuß bei einem Telefonat mit der Heimatzeitung. Er wolle damit ein Zeichen setzen, dass Krieg immer etwas Schlechtes ist und dass da immer unschuldige Leute darunter leiden, egal wer letztlich an der Misere schuld ist. Krieg zu führen und Menschen – gerade auch Zivilisten – brutal zu ermorden, sei kein Weg, um Probleme zu lösen, betonte Preuß.
Gleichzeitig möchte er mit dieser Aktion mahnend darauf hinweisen, dass man dringend auf die auch bei uns schon bald zu erwartenden Flüchtlinge vorbereitet sein müsse. Die Gemeinde habe dazu auf Facebook bereits einen Aufruf gestartet, erklärte er. Wer gegebenenfalls eine Unterkunft für Kriegsflüchtlinge zur Verfügung stellen oder sich anderweitig engagieren möchte, kann sein Hilfsangebot im Rathaus vorbringen oder sich direkt ans Landratsamt Regen (ukraine@lra.landkreis-regen.de) wenden.
Er selbst sei bereit, eine ihm gehörende leerstehende Wohnung als Quartier anzubieten, bekräftigte Preuß in der Hoffnung auf zahlreiche Nachahmer. Auch Sach- oder Geldspenden, die gerade von vielen Hilfsorganisationen gesammelt und vor Ort gebracht werden, seien willkommen, um zumindest die erste Not der ukrainischen Flüchtlinge zu lindern.
− maw
