"Es geht um die Kinder." Edeltraud Schweighofer aus Arnbruck schreibt sich auf Facebook den Frust von der Seele. Der dreifachen Mutter reicht es. Die Corona-Maßnahmen nehmen für sie überhand. Und ihre Kritik am Landratsamt stößt auf große Resonanz. Bis Donnerstagmittag war ihr Beitrag 274-mal geteilt und knapp hundertmal kommentiert worden. Dabei stellt Edeltraud Schweighofer klar: "Ich bin keine Corona-Leugnerin."
Auslöser war eine Elterninformation vom Kreisjugendamt, in dem neue Infektionsschutzmaßnahmen für alle Kindertageseinrichtungen im Landkreis Regen vorgestellt wurden. Darin heißt es: "Kinder mit leichten Krankheitssymptomen wie Schnupfen ohne Fieber und gelegentlichem Husten dürfen in der Einrichtung nur betreut werden, wenn ein negativer PCR-Test auf SARS-CoV-2 oder ein entsprechendes ärztliches Attest vorliegt."
Für Edeltraud Schweighofer ist dieses Schreiben der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. "Es ist doch normal in dieser Jahreszeit, dass Kindern die Nase läuft und sie auch ab und zu husten", sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Landrätin Rita Röhrl hat Verständnis für diese Beschwerden. In einer Presseaussendung des Landratsamts lässt sie mitteilen: "Wir wissen um die Probleme und verstehen alle Eltern und Erziehungsberechtigten, die durch unsere Anordnung aktuell noch stärker als sonst gefordert sind." Ab einer Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro Woche sehe der Rahmenhygieneplan des Freistaates für die Kindertagesbetreuung die Anordnung einer Testpflicht für symptomatische Kinder vor. "Eine Vorgabe, der wir uns nicht so ohne weiteres entziehen können."