Zwiesel
Feuer und Flamme für ihren Beruf

Pyrotechnikerin Stefanie Menauer referierte am Gymnasium

01.12.2023 | Stand 02.12.2023, 9:43 Uhr |

Meisterin der Pyrotechnik: Steffi Menauer. − Foto: M. Kuchler, Gym

München, Berlin, London, Saudi Arabien – das sind die Ziele in nur einer Woche für die junge Pyrotechnikerin Stefanie Menauer, die in äußerst agiler und wortgewandter Art den Elftklässlern des Gymnasiums im Rahmen der Berufsorientierung in den P-Seminaren einen ebenso interessanten wie kurzweiligen Einblick in ihre Berufswelt gegeben hat.

Stefanie Menauer hat sich nach ihrem Abitur in den Ausbildungsberuf der Veranstaltungstechnik und des Veranstaltungsmanagements gestürzt, eine Berufsrichtung, die man auch mit einem Studiengang vertiefen kann. Verschiedene Bereiche gilt es in dieser Richtung kennenzulernen, so etwa Licht- und Tontechnik, Videotechnik oder Bühnenbau. Menauer hat in ihrer Ausbildung vor allem die Bereiche Tour, Messe, Festival und Sport in den Blick genommen. Sie ist unterwegs auf den größten Bühnen dieser Welt und gestaltet die Pläne für die technische Bühnenausstattung von Showgrößen wie Drake, Luciano, den Backstreet Boys, Andrea Berg oder Rammstein. Die berühmten Namen tummeln sich in größter Selbstverständlichkeit im Vortrag der jungen Technikerin. Sie legt fest, an welcher Traverse welche großen Scheinwerfer und Lautsprecher festgemacht werden, sie liest Technikpläne, die aussehen wie Wimmelbilder und für den Laien ein Rätsel sind.

Stefanie Menauer ist zudem eine mit mehreren Preisen ausgezeichnete Pyrotechnikerin, die beim Großfeuerwerk bis zu den spektakulärsten Bühnenshows alle Formen von Feuer und Flammen beherrscht. Oft repariert sie das Zündsystem „Galaxis“, um die Spezialeffekte bei den Bühnenauftritten der großen Stars auf den Punkt landen zu lassen. Und so ganz nebenbei gestaltet sie Spezialeffekte für Filmproduktionen, so etwa die imposante Schießszene in einem der letzten Eberhofer-Krimis.

Schließlich agiert Steffi Menauer auch noch als eine der wenigen „Rigging“-Spezialisten: Rigger, das sind Techniker, die auf die höchsten Traversen und Bühnenaufbauten klettern, um dort Seile zu verankern und die Statik zu prüfen. Auch das so genannte „performer flying“, Luftakrobatik so mancher Stars, die über die Bühne fliegen, wird durch die Rigger möglich gemacht: Eine Aufgabe, die Hochleistungssport ähnelt.

Beeindruckt von diesem wahrhaft nicht alltäglichen Berufsbild stellten die Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen viele, viele Fragen an die Referentin. Wie die Verdienstmöglichkeiten sind, wie alt man maximal sein darf für die Ausübung dieses sehr anstrengenden Berufes, welche Sicherheitsvorkehrungen es gibt – und, und, und. Ihr Interesse und ihren Respekt für die Leistung der jungen Technikerin unterstrichen die Gymnasiasten durch lang anhaltenden Applaus und verabschiedeten Steffi Menauer zu ihrem nächsten Abenteuer: einer Reise nach Saudi-Arabien, wo sie einen Rekordversuch für die höchste Flamme der Welt startet.

− gym



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