Für Turin nominiert
Sein größter Wettkampf: Bodenmaiser Johannes Kuchl startet bei Hochschul-Winterspielen

21.12.2024 |

Immer auf der Suche nach besten Trainingsbedingungen: Johannes Kuchl hat sie in Seefeld gefunden. − Foto: J.K.

Wie soll’s auch anders sein. Die Heimatzeitung erwischt Johannes Kuchl (22) mal wieder mitten im Training. „Ich bin grad in Seefeld“, ruft der Lehramtsstudent und Skimarathon-Crack durchs Handy.

Der Bodenmaiser hat sich zum Training in den WM-Ort in den Tiroler Bergen aufgemacht. „Fünf Kilometer beste Loipen im WM-Stadion, top Trainingsbedingungen“, schwärmt Kuchl. Die kann er brauchen. Der Waldler bereitet sich auf seinen bislang größten Wettkampf vor. Kuchl ist für die Winter World University Games nominiert worden, geht bei den Welt-Wintersportspielen der Studierenden von 5. Januar an in Turin an den Start.

„Eine coole Sache“, stellt er locker fest. Kuchl, Lehramtsstudent im siebten Semester für Mathe und Wirtschaft an der Uni Passau, ist Teil des 102-köpfigen Teams, das der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (ADH) ins Piemont entsendet. Er freut sich auf Wettkämpfe mit Athleten, die wohl zum Teil im nächsten Jahr bei den Olympischen Winterspielen starten werden. Über die 20 km klassisch im Massenstart ist Kuchl fix vorgesehen, alles weitere wird sich vor Ort entscheiden.

Irgendwie war am ehrgeizigen Waldler ja gar kein Vorbeikommen bei der Nominierung. Im Januar war er bei der Skimarathon-Europameisterschaft auf Rang drei gelaufen. Er liebt und lebt seinen Sport, neben dem Studium bestimmen Training und Wettkampf den Rhythmus. Daheim in Bodenmais hat er, um freie Bahn zu haben, schon mal nächstens 200 Kilometer am Bretterschachten runtergerissen. Die vergangenen zwei Jahre startete er für das tschechische Team Vltava Fund Ski. Ultra-Distanzen waren Tagesgeschäft. Im April hat Kuchl in Norwegen sein erstes 100-Kilometer bestritten – „eine coole Erfahrung“, wie er sagt.

Nun startet er aber wieder für den WSV Skadi Bodenmais, er will wieder mehr „kürzere Marathons“ laufen. Denn bei den Riesen-Teilnehmerfeldern auf den Ultra-Distanzen „dankt dir einen 60. Platz keiner“, sagt Kuchl. Der Tiroler Koasalauf, der Ganghofer-Lauf in Leutasch, das sind jetzt die Ziele – und das Rennen dahoam, der Skadi Loppet. Auch wenn der terminlich ungünstig liegt: Die World Winter Games in Turin enden am Donnerstag, 23. Januar. Schon drei Tage später, am Sonntag, 26. Januar, geht’s 800 Kilometer weiter nördlich am Bretterschachten rund. „Das wird in mehrerlei Hinsicht noch eine Herausforderung“, sagt Kuchl. Zweifel, dass er sie bestehen wird? Eher nicht.

Artikel kommentieren