März-Arbeitsmarkt im Landkreis Regen
Schwächere Frühjahrsbelebung erwartet

Mehr Arbeitslose und weniger Stellen als im Vorjahr – März-Arbeitslosenquote bei 4,4 Prozent

31.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:12 Uhr

Wie für einen März üblich hat sich der Bestand an Arbeitslosen weiter verringert. Das hat am Freitag die Agentur für Arbeit Deggendorf mitgeteilt, die für die Landkreise Deggendorf, Regen, Straubing-Bogen und die Stadt Straubing zuständig ist. Im März haben rund 950 Personen, darunter viele Saisonarbeitskräfte, wieder eine Tätigkeit aufgenommen. Im Vergleich zu den Vorjahren falle die Frühjahrsbelebung aber heuer wohl um einiges schwächer aus.

„Eine klare Aussage hierzu ist erst mit den Aprilzahlen möglich“, sagt Matthias Wendt, Geschäftsführer der Agentur. 7711 Menschen waren arbeitslos gemeldet, das sind 1088 Personen mehr als im März 2022. „Unser höherer Bestand an Arbeitslosen kann zum einen auf die ukrainischen Geflüchteten zurückgeführt werden, die zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr noch nicht in unserer Statistik abgebildet wurden“, erklärt Wendt. „Hier spreche man von rund 600 arbeitslosen Personen. Zum anderen könne auch eine mögliche wirtschaftliche Eintrübung Grund dafür sein, dass manche Arbeitgeber ihre Beschäftigten wieder eher freisetzen beziehungsweise nach dem Winter nicht wiedereinstellen.

Die aktuelle Arbeitslosenquote ist mit 3,9 Prozent etwas höher als im März der Vorjahre, wo sie sich jeweils im Bereich von 3,4 Prozent bewegt hat. Separat nach Rechtskreisen gibt es in der Arbeitslosenversicherung in diesem Monat 4555 Arbeitslose, das sind 1065 und damit rund 20 Prozent weniger als vor vier Wochen. Die anteilige Arbeitslosenquote liegt bei 2,3 Prozent. Im Bereich des Bürgergelds liegt die Arbeitslosigkeit bei 3156 Personen, das ist ein Plus von 119 Personen und knapp vier Prozent zu Februar. Die anteilige Arbeitslosenquote beträgt 1,6 Prozent.

In allen Landkreisen des Agenturbezirks sowie auch in der Stadt Straubing ist die Arbeitslosenquote gesunken. Sie beträgt im Landkreis Straubing-Bogen 3,2 Prozent, im Landkreis Deggendorf 3,5 Prozent, im Landkreis Regen 4,4 Prozent und in der Stadt Straub. Leicht im Sinken begriffen ist allerdings auch die Arbeitskräftenachfrage im Agenturbezirk. Im März waren 4646 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Februar ist das ein Minus von 85 Stellen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gibt es 53 Stellen weniger. Arbeitgeber meldeten im März 831 neue Arbeitsstellen, das sind 139 Offerten weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind insgesamt 2315 Stellen eingegangen.

Erfreulich findet man bei der Agentur die aktuellen Beschäftigtendaten, die mit einer sechsmonatigen Wartezeit zum Stichtag 30. September 2022 vorliegen. Damals waren 144090 Personen in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis. Gegenüber September 2021 liegt eine Zunahme um 2463 Personen bzw. 1,7 Prozent vor. „Das ist der höchste Stand seit dem Jahr 1999“, stellt Julia Kerschhackl, Pressesprecherin der Agentur Deggendorf, fest. „Angesichts des Arbeits- und Fachkräftemangels ist der Bedarf der Unternehmen an Beschäftigten auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten weiterhin hoch. Spannend bleibt jedoch, wie sich diese Zahl in Anbetracht der derzeitigen Tendenzen auf dem Arbeitsmarkt weiter entwickeln wird.“

Der Ausbildungsmarkt bleibt weiterhin ein Bewerbermarkt. Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Deggendorf 1307 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, das sind 19 mehr als im Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 3139 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 78. Ende März waren 595 junge Menschen noch unversorgt und 1906 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.

− bb