Schock für Beschäftigte
Rodenstock halbiert im Werk Regen Zahl der Mitarbeiter – Stellen wandern ins Ausland

05.09.2024 | Stand 06.09.2024, 6:05 Uhr |

Im Rodenstock-Werk in Regen wird die Zahl der Mitarbeiter halbiert. − Foto: Lukaschik

Die Gerüchte wanderten schon seit einigen Tagen durch das Regener Rodenstock-Werk: Es werde zu einem Stellenabbau kommen. Als Werkleiter André Goller am Donnerstagmittag dann bei einer Mitarbeiterversammlung konkrete Zahlen nannte, war es ein Schock für die Beschäftigten. Die komplette Fertigung wird vom Standort Regen abgezogen, die Mitarbeiterzahl soll von rund 500 auf 260 sinken.



In einer Pressemitteilung, die das Unternehmen am Donnerstag verschickt hat, heißt es: „Mit Blick auf eine weiterhin starke Innovationskraft und hohe Servicequalität soll die Fertigungsstruktur am Standort Regen in den kommenden Monaten angepasst werden.“ Diese Anpassung besteht darin, die Produktion vom Regener Werk komplett abzuziehen und ins rund 70 Kilometer entfernte Klattau (Tschechien) sowie nach Thailand zu verlagern. Das Regener Werk soll als reines Engineering Center weitergeführt werden.

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Rodenstock-Werkleiter: Standort Regen wird zukunftsorientiert aufgestellt



Goller, der die Kompetenz der Ingenieure und Fachkräfte im Regener Werk in den höchsten Tönen lobt, versicherte, dass die verbleibenden Mitarbeiter in Regen weiterhin in alle Phasen des Produktionsentwicklungsprozesses eingebunden sein werden und im Unternehmen eine Schlüsselfunktion in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Technologietransfer und Prozessimplementierung einnehmen. „Der bevorstehende Wandel des Standorts wird für alle Beteiligten ein herausfordernder Prozess“, sagt Werkleiter Goller, der aber überzeugt davon ist, dass die neue Rolle des Standortes Regen die beste Form sei, um den Standort zukunftsorientiert aufzustellen. In welchem Zeitraum die Umstellung erfolgen soll, sei noch nicht abzusehen, so Goller gegenüber dem Bayerwald-Boten.

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So begründet Rodenstock die Maßnahmen



Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung informiert, gibt es im Markt der Brillengläser einen verstärkten Wettbewerb und steigende Produktionskosten. Die einschneidenden Maßnahmen in Regen seien nötig, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Vor Ort bei der Mitarbeiterversammlung in Regen war auch Roland Dimbath von der Unternehmensführung, der in der Weiterführung des Regener Werks als reines Engineering-Center eine Verbesserung der Ertrags- und Innovationskraft der Rodenstock-Gruppe sieht. „Wir erhalten auch weiterhin unsere Wettbewerbsfähigkeit im weltweiten Augenoptikmarkt“, wie Dimbath in der Pressemitteilung von Rodenstock zitiert wird.

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