Sie kommen bei Katstrophen zum Einsatz, im Schneechaos 2006, beim Donauhochwasser 2013 oder auch in der Coronapandemie, die Helfer des Technischen Hilfswerks. In Regen gibt es seit 50 Jahren einen Ortsverband. Das wurde am Sonntag groß gefeiert.
Es war am Samstag, da haben in Bischofsmais Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW) zusammengearbeitet, als die Außenwand eines leerstehenden Hauses zusammenbrach. Die Helfer sicherten das Gebäude, da waren die Spezialisten des THW hochwillkommen. „Und wenn wir nicht unterschiedliche Uniformen angehabt hätten, dann hätte man nicht gemerkt, dass da zwei verschiedene Rettungsorganisationen zusammenarbeiten“, sagte Kreisbrandrat Hermann Keilhofer gestern beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen des THW-Ortsverbands Regen.
Eifersüchteleien zwischen den Rettern
Die Zusammenarbeit war nicht immer so reibungslos, wie auch THW-Ortsbeauftragter Matthias Geiger in seinem Rückblick berichtete. Da gab es durchaus Eifersüchteleien unter den Rettungskräften. Von denen ist nichts mehr zu spüren, die „Blaulichtfamilie“ mit Feuerwehr und BRK, mit Polizei und THW feierte gestern harmonisch in der THW-Unterkunft im Regener Ortsteil St. Johann.
Das THW ist eine Einrichtung des Bundes zum Zivil- und Katastrophenschutz, gegründet 1950. Die Anfänge des Regener THW-Ortsverbands reichen bis 1957 zurück, wie der Ortsbeauftragte Matthias Geiger in seinem Rückblick berichtete. Damals wurden sogenannte Selbstschutzzüge aufgestellt. In den 60er Jahren wurden die Selbstschutzzüge nach und nach ins THW überführt, in Regen wurde 1974 eine THW-Einheit aufgestellt. Anfangs als Außenstelle des Ortsverbands Straubing, ab 1978 als eigener Ortsverband. 1979 konnte die Unterkunft in St. Johann bezogen worden, wo das THW heute noch untergebracht ist.
Langes Warten auf den Unterkunftsbau
Seit Jahren ist ein Neu- und Anbau geplant. Wie MdB Alois Rainer in seinem Grußwort berichtete, hoffe er, dass sich das Bauprojekt noch in diesem Jahrzehnt realisieren lasse. Seit zehn Jahren schon sei die Erweiterung Thema, Rainer versprach, sich intensiv dafür einzusetzen, lobte die „Mission für die Gemeinschaft“, auf der sich die Regener THWler seit fünf Jahrzehnten befinden würden. Die weiteren Grußwortredner MdL Stefan Ebner, Landrat Ronny Raith, Bürgermeister Andreas Kroner und Kreisbrandrat Hermann Keilhofer würdigten den intensiven Einsatz des THW für die Gemeinschaft. Und auch die Bemühungen, immer junge Kräfte für den Ortsverband zu haben. 2022 wurde die THW-Ortsgruppenjugend neu gegründet. Sehr erfolgreich, 18 Kinder und Jugendliche sind seitdem aktiv dabei, wie Matthias Geiger berichtete.
Hilfstransporte nach Osteuropa
Anschaulich schilderte er, wie sich die Aufgabenschwerpunkte in den vergangenen Jahrzehnten veränderten und wie die politische Lage die Arbeit des THW beeinflusste. Dutzende Hilfstransporte gab es in den 90er Jahren nach Osteuropa, dramatische Wettersituationen wie die Schneekatastrophe 2006 oder das Donauhochwasser 2013 forderten die THWler genauso wie die Einsätze während der Coronazeit, in der das THW Transportarbeiten durchführte oder Impf- und Testzentren einrichtete. Und auch so zivile Arbeiten wie der Aufbau des Spielplatzes auf der Pfarrerwiese oder des Fußgängerstegs über den Regen bei Bettmannsäge gehören zu den Projekten, die die Regener THWler in den vergangenen Jahrzehnten übernommen haben.
Helfer beim Pichelsteinerfest
Und natürlich die Unterstützung des Pichelsteinerfests, speziell beim Ein- und Ausbau der Wasserspiele. „Wir sind mit dem THW eng verbunden“, sagte Pichelsteinerpräsident Walter Fritz beim Festakt und bedankte sich für die jahrzehntelange intensive Zusammenarbeit. Speziell unter dem Ortsbeauftragten Helmuth Pfeffer wurde die Zusammenarbeit intensiviert und die Wasserspiele auch mit Unterstützung des THW ausgebaut. Für die Zusammenarbeit wurde Walter Fritz vom Ortsbeauftragten Matthias Geiger mit der THW-Plakette in Bronze geehrt.
Eine hohe Auszeichnung für einen der großen Aktivposten in den vergangenen Jahrzehnten überreichte Marieluise Sandner-Wilke, Leiterin der THW-Regionalstelle Straubing. Sie galt Helmuth Pfeffer, seit 50 Jahren Mitglied im Ortsverband, ein Mann der ersten Stunde, der unermüdlich im Einsatz war und der auch mit seinen vielen Kontakten zu Entscheidungsträgern unheimlich wertvoll für den Ortsverband war und ist.
„Ihr seid diejenigen, die das THW mit Leben erfüllen“, wandte sich Matthias Geiger an die aktiven Mitglieder, von denen er folgende mit dem THW-Helferzeichen in Gold auszeichnete: Markus Geiger, Andreas Stangl, Christoph Rücker, Florian Pröckl, Marvin Ohde, Markus Keller, Peter Hartwig, Christian Englhardt, und Markus Bartl.
Nach dem offiziellen Festakt, der von den „Zwoa Zwiadan“ musikalisch umrahmt wurde, hatten die Besucher am Nachmittag die Möglichkeit, die Ausrüstung des Regener THW unter die Lupe zu nehmen. Und im Lehrsaal war eine Ausstellung zur Geschichte des THW aufgebaut.
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