Langdorf
Veteranen finden keinen Vorstand: Verein bangt um Fortbestand

04.05.2022 | Stand 04.05.2022, 11:17 Uhr

In der wohl letzten Versammlung der Langdorfer Veteranen wurden noch Mitglieder geehrt: (von links) Bürgermeister Michael Englram, Michael Kagerbauer, Karl-Heinz Pritzl, Reinhard Weinfurtner, Alfons Treml, Max Kufner, Fred Schorn und Gerhard Wölfl (Bildmitte). −Foto: Kagerbauer

Die 165. Jahreshauptversammlung des Veteranen-, Krieger- und Reservistenvereins Langdorf/Brandten könnte die letzte gewesen sein. Es findet sich kein neuer Vorstand, die Auflösung droht.

Fred Schorn, der den Verein seit der letzten Versammlung am 3. September 2021 nur noch kommissarisch führt, konnte 29 wahlberechtigte Mitglieder und Bürgermeister Michael Englram im Gasthaus Wölfl begrüßen.

Nach einer Gedenkminute für die drei zuletzt verstorbenen Mitglieder Alois Grimm, Willi Biller und Georg Probst erinnerte Schorn eindringlich daran, dass er nicht mehr Vorsitzender ist, sondern nur noch "Verwalter" und jetzt die letzte Möglichkeit sei, den Verein doch noch am Leben zu erhalten. "Wenn sich heute kein Nachfolger findet, wird der Verein aufgelöst bzw. liquidiert."

In seinem Grußwort bedankte sich Bürgermeister Michael Englram bei Schorn für die kommissarische Weiterführung dieses Traditionsvereins und erinnerte zugleich an die kulturelle Bedeutung dieses Vereins für die Gemeinde. Er appellierte aber auch an die anwesenden Mitglieder, dass sich bei dieser Jahresversammlung ein Vorsitzender finden solle.

Im Bericht über das kurze Vereinsjahr seit September 2021 konnte Fred Schorn nicht sehr viele Aktivitäten vermelden: eine Herbstwanderung zum Kneippbecken mit Einkehr im Vereinsheim, im Oktober den Jahrtag und die Teilnahme an der Gedenkfeier am Volkstrauertag mit Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal.

Aktuell besteht der Verein aus 190 Mitgliedern, davon 80 Reservisten, und in der Sterbekasse sind 74 Mitglieder gemeldet. Der ganze Stolz des Vereins, das Kriegerdenkmal, werde jetzt bestens von Walter Mader alleine gepflegt, da Johann Weiderer aus gesundheitlichen Gründen diese Aufgabe nicht mehr wahrnehmen kann.

Zusagen zu geplanten Veranstaltungen für 2022 wurden noch keine gemacht, das müsse die neue Vorstandschaft entscheiden, so Fred Schorn. Die beiden Kassen, Sterbekasse und Vereinskasse, weisen einen soliden Kassenbestand auf, die vom Kassenprüfer Otto Probst geprüft und für in Ordnung befunden wurden. Bei den 14 anstehenden Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft waren sechs Mitglieder anwesend: Reinhard Weinfurtner (25 Jahre), Michael Kagerbauer (40), Alfons Treml (40), Max Kufner (50), Heinz Pritzl (50) und Gerhard Wölfl (50).

Bei der Neuwahl, die per Akklamation durchgeführt werden sollte, scheiterte wie schon befürchtet auch dieser zweite Versuch, einen Vorsitzenden für den Verein zu finden. Es wurden einige Kandidaten vorgeschlagen, die aber alle dankend ablehnten. Dabei entwickelten sich heiße und lange Diskussionen, sogar von einer traurigen Veranstaltung war die Rede. Schließlich erklärte Wahlleiter Michael Englram die Wahl als gescheitert und beendet. Die Vorstandsmitglieder wollen sich in naher Zukunft über die Auflösung des Vereins juristisch beraten lassen, denn der Verein ist ein eingetragener Verein, der besonderen Auflagen unterliegt. Ein besonderer Dank ging an Josef Fischer, der seinen Kleinbus immer für Fahrten zu den verschiedensten Veranstaltungen zur Verfügung stellt. Fred Schorn bedankte sich zum Schluss auch noch bei den Böllerschützen Alfons Treml und Josef Fischer, den Fahnenjunkern Karl Kraus, Manfred Brunnbauer und Ludwig Fischer als Ersatzmann, der Gemeindeverwaltung, den Mitarbeitern des Bauhofes und bei den Wirtsleuten des Vereinslokals Sylvia und Bernd Ebner für die große Unterstützung.

Nach der Versammlung teilte Fred Schorn dem Bürgermeister mit, dass er seine Tätigkeit für den Verein einstelle und ihn auch nicht kommissarisch weiterführe.

− gka