Regen
Tierschutzverein: Bewährter Vorstand macht weiter

Tierschutzverein tagte – Wilde Katzen als Problem – Tierheim braucht Geld von Gemeinden

25.10.2021 | Stand 25.10.2021, 15:51 Uhr

Nach den Wahlen: Die Führungsspitze des Tierschutzvereins mit (von links) Hans Hagl, Renate Pichlmeier, Melanie Weinbacher, Michael Widmann, Gaby Wunner, Daniela Pichlmeier, Astrid Bender und Rudolf Radlbeck. −Foto: I. Deiser

Der Kreistierschutzverein Zwiesel Regen-Viechtach, der auch Träger des Tierheims in der Pometsauer Mühle ist, hatte zur Jahresversammlung mit Neuwahl der Vorstandschaft ins Gasthaus Falter in Regen eingeladen.

2. Vorsitzender Rudolf Radlbeck eröffnete die Versammlung und stellte fest, dass die letzte Jahresversammlung coronabedingt schon fast drei Jahre zurückliege. Tierheimleiterin Gaby Wunner, die auch Vorsitzende des Kreistierschutzvereins ist, bedauerte, dass man an einem Wochenende kein Lokal für die Versammlung hatte finden konnte. Deshalb sei man auf Mittwoch ausgewichen.

Danach berichtete Wunner aus den drei Jahren seit der letzten Jahreshauptversammlung. 2018 habe man mit dem Bau der neuen Hundeausläufe begonnen, die nach rund eineinhalb Jahren fertig waren. Dann kam die Hiobsbotschaft, der Dachstuhl des Tierheims sei mit Parasiten befallen. Das wurde festgestellt, nachdem einige Katzen verstorben waren.

Es wurde dem Tierheim zur Auflage gemacht, den Dachstuhl zu erneuern und weitere Sanierungen vorzunehmen. Das habe man nur durch zahlreiche Fördermaßnahmen umsetzten können, sagte Gaby Wunner, und auch dank dem Entgegenkommen des Landkreises. Die Zuschüsse und Spendengelder hätten es ermöglicht, den Umbau und die Modernisierung des Tierheims ohne Aufnahme eines Kredites zu bezahlen.

Die Baufirma Lorenz habe angepackt und alle zehn beschäftigten Handwerksbetriebe gesteuert, damit immer alles fristgerecht fertig gestellt wurde. Dennoch hätten die Bauarbeiten bei laufendem Betrieb viel Kraft gekostet. Man würde das neu renovierte Tierheim gerne der Öffentlichkeit zeigen, was aber wegen Corona noch nicht möglich sei. Corona habe auch die Tätigkeit der vorher regen Jugendgruppe, betreut von Melanie Weinbacher, Melanie und Josie Kauschinger, zum Erliegen gebracht.

Wie Wunner bedauerte, hatte Schatzmeisterin Angelika Schiller 2019 die ehrenamtliche Tätigkeit aufgegeben. Da kein ehrenamtlicher Ersatz gefunden werden konnte, werde das jetzt professionell erledigt. Ausgeschieden ist auch Schriftführerin Judith Russmann, deren Bericht danach Rudolf Radlbeck gab.

Den Kassenbericht für 2018 und 2019 trug Angelika Schiller vor und für das Jahr 2020 Gaby Wunner. Die Kassenprüfer Elisa Probst und Michael Widmann hatten für die drei Jahre die Kasse geprüft und alles in Ordnung befunden.

Einstimmig beschlossen wurde die überarbeitete Satzung. In der Neuwahl war lediglich noch der Posten des Schatzmeisters vakant, so Wunner. Ansonsten gab es für jedes Amt nur einen Vorschlag, der immer einstimmig beschlossen wurde. 1. Vorsitzende ist wieder Gaby Wunner, der 2. Vorsitzende wieder Rudolf Radlbeck, neu ist die 3. Vorsitzende Daniela Pichlmeier, Schriftführerin ist Astrid Bender und Kassenprüfer sind wieder Michael Wittmann und Elisa Probst.

Gaby Wunner berichtete, man habe derzeit einige Problemhunde im Tierheim. Eine Dogge und ein Rottweiler könnten wegen ihres Verhaltens nicht vermittelt werden und verursachten hohe Tierarztkosten. Ruhmannsfeldens Bürgermeister Werner Troiber, Mitglied im Verein, sagte dafür einen monatlich fixen Beitrag zu – und fand noch während der Veranstaltung mit Andrea Rothkopf vom gleichnamigen Büro eine weitere Sponsorin für den zweiten Hund.

Derzeit habe man zu den Hunden noch acht Ratten, ebenso viele Hasen und Meerschweinchen sowie 40 Katzen zu versorgen, so Wunner. Das große Problem seien aber wilde Katzen. Im Raum Bärnzell liefen derzeit etwa 40 wilde Katzen herum. Gaby Wunner appellierte eindringlich, die Katzen sterilisieren oder kastrieren zu lassen, um solches streunendes Katzenleid zu vermeiden. Wie Wunner aufzählte, habe man vor Corona im Jahr 2018 insgesamt 397 Tiere aufgenommen, 2019 waren es 340 und 2020 trotz der Umbaumaßnahmen noch 217 Tiere, wovon in allen Jahren der Großteil auch vermittelt werden konnte. Man müsse immer wieder anderen Tierheimen beispringen, wenn wieder beschlagnahmte Tiere wieder aufgepäppelt und versorgt werden mussten. Diese zusätzlichen Kosten müsse man ebenfalls schultern, wie auch die stetig steigenden laufenden Kosten. Deshalb appellierte sie an die 24 Gemeinden des Landkreises den Beitrag pro Einwohner auf einen Euro zu erhöhen.

Rudolf Radlbeck überreichte Gaby Wunner abschließend einen Blumenstrauß als kleine Anerkennung für ihren Einsatz.

− ds