Regen
Regener Landrätin verärgert: Impfstoffmangel führt zu langen Wartezeiten

01.02.2021 | Stand 20.09.2023, 4:29 Uhr

−Foto: Lukaschik

Der Impfstoff ist nach wie vor Mangelware", sagt die Regener Landrätin Rita Röhrl und bedauert, dass "weder die Landkreis- noch die MVZ-Verantwortlichen diesen Mangel abstellen können."

Die Landrätin ärgert sich darüber, dass man im Dezember in Rekordzeit ein Impfzentrum auf die Beine gestellt hat und nun dort kaum Betrieb ist, wie der Landkreis am Montag in einer Pressemitteilung mitteilte. "Wir haben hochmotivierte und engagierte Mitarbeiter gefunden, die würden gerne arbeiten", berichtet Röhrl, doch leider wird dort momentan kaum geimpft.

"In der kommenden Woche bekommen wir insgesamt 50 Vials", berichtet Arberlandklinkenvorstand Christian Schmitz und erklärt: "Damit können bestenfalls 300 Erstimpfungen durchgeführt werden." Wenn man dann noch bedenkt, dass auch die mobilen Impfteams in Heimen unterwegs sind um dort Impfungen durchzuführen, "dann kann sich jeder ausrechnen, dass im Impfzentrum wenig davon verimpft werden kann."

Gelieferte Mengen reichen "noch lange nicht aus"

"Die gelieferten Mengen reichen noch lange nicht aus", weiß Landrätin Rita Röhrl und berichtet davon, dass der "tatsächliche Bedarf mindestens zehn Mal so hoch ist." Ein Blick in die Anmeldestatistik zeigt, dass sich mittlerweile mehr als 4.000 Landkreisbürger zur Impfung angemeldet haben. "Für die Mitarbeiter im Impfzentrum bedeutet dies die Verwaltung eines Mangels", betont Schmitz und berichtet davon, dass die Mitarbeiter vor Ort viel Zeit und Energie in die Terminverwaltung stecken müssen. "Nachdem die Liefermengen schwanken ist das Planen schwer und wir haben schon mehrfach Termine schieben müssen, weil zu wenig Impfstoff kam", so der Klinikenvorstand weiter.
"Die Zahl der Wartenden ist auch eine Belastung für die Mitarbeiter", weiß die Landrätin, die selbst immer wieder von besorgten Angehörigen oder älteren Menschen selbst angerufen wird. "Die Frage ist immer die selbe. Die Menschen wollen wissen, wann sie an der Reihe sind." Und: "Genau diese Frage wird für die Mitarbeiter im Impfzentrum zum Problem", berichtet Schmitz, denn letztendlich kann hier keiner eine zuverlässige Antwort geben.

Erst 613 Zweitimpfungen durchgeführt

Angesichts von 1816 Erst- und 613 Zweitimpfungen bis Freitagabend, 29. Januar, und über 5000 Landkreisbürgern in der höchsten Priorisierung müsse man damit rechnen, dass sich allein die Impfungen in der ersten Gruppe über viele weitere Wochen hinziehen werden.
Hier hoffen Landrätin Röhrl und Klinikenchef Schmitz auf das Verständnis der Betroffenen. "Wer uns unterstützen will, der soll sich bitte online zur Impfung anmelden", bitten beide. "Uns ist klar, dass dies für viele ein Hindernis darstellt, aber angesichts der zu erwartenden längeren Wartezeit bis zur Impfung, müsse man sich mit der Anmeldung nicht beeilen", versichert die Landrätin und ergänzt: "So kann der eine oder andere Bürger möglicherweise bei der Anmeldung die Hilfe von Angehörigen in Anspruch nehmen und sich im Internet anmelden."

Die Anmeldung ist auf der Seite www.impfzentren.bayern problemlos möglich. "Eine telefonische Anmeldung ist natürlich weiterhin möglich", versichert Schmitz, weist aber darauf hin, "dass der Registrierungsprozess einige Zeit in Anspruch nimmt und die Wartezeiten am Telefon oft lang sind."
"Die Situation bedeutet für alle Beteiligten, dass das Warten weitergeht", erklärt die Landrätin und verweist auf die voraussichtlich "wochenlangen Wartezeiten für Impfwillige in der höchsten Priorisierungsgruppe. Das bedeutet auch, dass viele Bürger aus anderen Priorisierungsstufen noch monatelang warten müssen." Röhrl und Schmitz bitten hier, auf Nachfragen zum Impftermin zu verzichten. "Alle Registrierten werden in Listen eingetragen und automatisch kontaktiert, wenn sie an der Reihe sind und auch wirklich Impfstoff vorhanden ist", versichert Röhrl und hofft darauf, dass der Mangel bald behoben wird.

− pnp