Regen
Regen auf dem Weg zur fairen Stadt

06.07.2021 | Stand 06.07.2021, 12:39 Uhr

Per Videokonferenz hat sich die Lenkungsgruppe "Fair-Trade-Town" getroffen. Dabei waren unter anderem (oben von links): Gudrun Reckerziegel und Angelika Michl sowie (unten von links): Doris Kronschnabl und Petra Wulff-Werner. −Foto: Lenkungsgruppe

Wäre es nicht ein gutes Gefühl, in einer Stadt zu leben, in der Bürgerinnen und Bürger auf einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln achten? In der man Wert auf Lebensmittel legt, von denen die Produzenten auch gut leben können? Dieser Frage geht die Stadt Regen derzeit im Rahmen der Bewerbung zur "Fairtrade-Stadt" nach.

Ohne Globalisierung wären die Regale der Läden, egal welcher Art, bei weitem nicht so vielfältig und bunt gefüllt. Dafür müssen jedoch viele Menschen weltweit unter harten, oftmals unwürdigen Bedingungen arbeiten. Die gute Nachricht: Das Bewusstsein dafür, nachhaltige und faire Produkte zu verwenden, wächst. Auch die Stadt Regen soll diesem Credo in Zukunft nachgehen. Nach der Initiierung durch die Stadträtinnen Doris Kronschnabl und Dr. Petra Wulff-Werner der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ist im vergangenen März ein Stadtratsbeschluss zur Bewerbung als faire Stadt getroffen worden.

"Für die Stadt Regen bedeutet dies zum einen, sich als innovative, weltoffene Stadt zu etablieren und ein positives Image zu transportieren. Darüber hinaus ist unser übergeordnetes Ziel, Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu schaffen", erläutert Petra Wulff-Werner.
Es geht dabei zum einen darum, Produkte aus Fairem Handel zu beziehen, die bei uns nicht angebaut werden können, wie etwa Kaffee, Kakao oder Bananen. Zum anderen natürlich aber auch darum, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Produkte aus der Region zu schaffen. "Die gesellschaftliche Verantwortung verlangt auch, dass diejenigen selbst satt werden, die uns täglich den Tisch decken. Dies gilt auch für unsere Landwirte, Bäcker, Metzger, Fischer und so weiter", so Doris Kronschnabl. Die Teilnahme an der Kampagne "Fairtrade-Towns" soll hier den entsprechenden Startschuss geben.

Fünf Kriterien muss eine Stadt erfüllen, um den Titel zu erhalten. Ziel der Kampagne ist es, dass sich verschiedene Akteure gemeinsam dafür einsetzen, denn weltweit gibt es bereits über 1400 Fairtrade-Towns in über 24 Ländern. Auch der Landkreis Regen und die Stadt Viechtach sind seit ein paar Jahren Teil der Fairtrade-Towns-Familie.
Neben der Verwendung fairer Produkte in Einzelhandelsgeschäften, der Gastronomie und dem Rathaus zählen auch Sensibilisierungsmaßnahmen in mindestens einer Schule, einer Kirchengemeinde und einem Verein zu dem entsprechenden Kriterienkatalog – "diese Kriterien sind in Regen bereits fast erreicht", freut sich Bürgermeister Andreas Kroner. Gemeinsam mit elf weiteren Personen ist er Teil der "Steuerungsgruppe Fairtrade", die sich künftig mehrmals im Jahr treffen und gemeinsam weitere Aktionen planen werden. Nach den Auftakt-Treffen, die zunächst digital durchgeführt wurden, ist die erste Aktion nun bereits im Juli im Rahmen der Nachhaltigkeitswochen im Landkreis Regen geplant. Hier wird die Steuerungsgruppe am Samstag, 24. Juli, am Wochenmarkt in Regen auf das Thema "FairAntwortung übernehmen – bewusst einkaufen" aufmerksam machen.

Weitere Partner, die fair gehandelte Produkte anbieten, sowie Engagierte, die sich vor Ort für mehr Nachhaltigkeit und den Fairen Handel einsetzen möchten, sind jederzeit herzlich in der Steuerungsgruppe willkommen und können sich bei der Tourist-Information der Stadt Regen unter tourist@regen.de melden. Aufgerufen sind unter anderem alle Einzelhändler, Vereine, Gastronomen, Schulen, Kirchen und engagierte Bürger, die sich an dem Projekt beteiligen wollen.

− bb