Regen
Neues Leitungsteam im BBZ Marienheim

Im Berufsbildungszentrum Marienheim: Petra Wiktorin ist Nachfolgerin von Tanja Stich

28.09.2022 | Stand 20.09.2023, 1:50 Uhr

Mit Blumen wurde das neue Führungs-Duo im Marienheim nachträglich beglückwünscht: Einrichtungsleiterin Petra Wiktorin (Mitte), ihre Stellvertreterin Ulrike Guist und Markus Dahlke, geschäftsführender Vorsitzender des Caritas-Kreisverbandes. −Foto: Fuchs

Ein neues Führungs-Duo leitet seit Anfang September das BBZ Marienheim des Caritas-Kreisverbandes. Petra Wiktorin und ihre Stellvertreterin Ulrike Guist wurden am Dienstag von Markus Dahlke, geschäftsführender Vorsitzender des KCV, mit Blumen zu ihren neuen Funktionen beglückwünscht. Wegen Krankheit hatte sich die Amtseinführung verzögert.

Die Neubesetzung war nötig geworden, weil sich die bisherige Leiterin des Marienheims, Tanja Stich, beruflich umorientiert hatte – sie ist jetzt als Lehrerin am Mädchenwerk in Zwiesel tätig. Infolgedessen hatte der KCV die Leitung des BBZ mit seinen derzeit 33 Beschäftigten ausgeschrieben, und Stichs bisherige Stellvertreterin Petra Wiktorin kam zu Zug – genau so, wie man es sich beim KCV gewünscht hatte, wie Dahlke bei der Amtseinführung betonte.

Schon seit 2015 arbeitet Petra Wiktorin im BBZ, somit bringt sie reichlich Erfahrung für ihre neue Tätigkeit mit. Ihre bisherigen Stellen, nämlich die Leitung des Wohnbereiches und dazu die stellvertretende Leitung des BBZ, übernahm mit Ulrike Guist ebenfalls eine erfahrene Fachkraft – Guist ist seit 2016 im Marienheim tätig, und zwar in der heilpädagogischen Jugendwohngruppe.

Was die Arbeit im BBZ Marienheim besonders macht? "Die Herausforderung ist, dass bei uns Berufsbildungszentrum und heilpädagogische Wohngruppen nebeneinander bestehen", erklärt Wiktorin. Im ersten Bereich mit 17 Plätzen arbeitet man mit dem Auftraggeber Agentur für Arbeit zusammen, der Jugendliche, die sich auf den regulären Ausbildungswegen schwertun, an die BBZ mit seinem Internat zur beruflichen Integration überweist.

Die Plätze in den Wohngruppen werden von den Jugendämtern aus ganz Niederbayern angefragt, die schwer erziehbare Kinder und Jugendliche unterbringen müssen – ein Feld mit stetig steigernder Nachfrage, wie Wiktorin anmerkt. In diesen Tätigkeitsbereich war das Marienheim erst 2013 eingestiegen, damit öffnete sich das Mädchen-BBZ auch für Buben und junge Männer. 2020 kam die Kinderwohngruppe hinzu.

Und somit sei in der Einrichtung alles in guten Bahnen, sagt die neue Leiterin. Wiktorin und Guist kommen beide beruflich aus dem Bereich Heilerziehungspflege und Heilpädagogik, somit ist für das neue Leitungs-Duo trotz jahrelanger BBZ-Erfahrung einiges neu im Bereich der Berufsausbildung. Das Augenmerk werde weiter auf dem Bereich Wohngruppen liegen, wo der Bedarf groß sei, sagt Petra Wiktorin. Der KCV hat mittlerweile ein weiteres Haus in der Nachbarschaft gekauft, hier wäre eine Erweiterung möglich – zum Beispiel für spezielle Wohngruppen zur Verselbstständigung junger Leute. Derzeit kann das BBZ in Jugendwohngruppen zehn stationäre Plätze bieten, in der Kinderwohngruppe acht. Dazu kommen drei Plätze für Inobhutnahme, die schnell und nur für begrenzte Zeit verfügbar sind.

Auch im Ausbildungs-Sektor müsse man stets auf Verschiebungen beim Bedarf reagieren, erklärt Petra Wiktorin. So wolle man künftig stärker im Bereich Wohnbereichshelfer und Pflege ausbilden, außerdem in der Gastronomie, wo es die dreijährige Ausbildung Fachpraktiker Gastro gibt. Denn immer wieder gebe es Auszubildende, die es über diese Ausbildung bis zum Berufsschul-Abschluss als Vollkoch oder als Hotelfachfrau schaffen. Die Vollausbildung im Fach Friseur bietet das Marienheim selbst an, und im Zusammenspiel mit dem Gebrauchtwarenladen "Carisma" des KCV können Marienheim-Azubis eine Verkäuferin-Ausbildung machen.

Die Verabschiedung von Tanja Stich, die das Marienheim 17 Jahre lang geleitet hatte, war am Schuljahresende im Juli über die Bühne gegangen. Sie habe stets mit Frohsinn im Herzen und dem Geist des Marienheims im Rücken an etlichen Meilensteinen des Hauses mitgewirkt, betont ihre Nachfolgerin in der BBZ-Leitung. An ihrem letzten Arbeitstag wurde Stich von den Kolleginnen im BBZ, Auszubildenden, den Kindern und Jugendlichen gebührend verabschiedet. Ein offizielle Verabschiedung durch den Kreis-Caritasverband gab es nicht.

− jf