Die Kunst hat ihnen geholfen, den beiden 14-jährigen Ukrainerinnen Alina und Katya , die seit Mitte März in Langdorf leben. Und jetzt wollen sie anderen mit ihrer Kunst helfen: Die beiden starten eine Benefiz-Kunstauktion mit insgesamt fünf ihrer Werke. Ausgestellt sind sie in der Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Hotel "Eichenbühl", mitsteigern können alle Interessierten per E-Mail an den Bayerwald-Boten (siehe unten).
Nach drei Tagen abenteuerlicher Flucht aus den Kriegsgebieten der Ukraine kommt Katya Polieshko Mitte März in Langdorf an. Im ehemaligen Hotel "Eichenbühl" sind sie und ihre Mutter Tatjana in Sicherheit und gut versorgt. Aber die Kriegserlebnisse und die ungewohnte Umgebung, all das muss die 14-Jährige aus der ostukrainischen Großstadt Dnipro erst verarbeiten.
Katya hat Glück, sie kann sich die Kunst zu Hilfe holen. Denn ihre Leidenschaft ist das Malen und Zeichnen, ebenso wie bei der gleichaltrigen Alina Golubkowa aus Charkiv, die Katya im Flucht-Bus an der ukrainisch-slowakischen Grenze kennenlernt. Schon seit sie acht Jahre alt ist, besucht Alina im Abend-Unterricht eine Schule für Kunst, Grafik und Design.
Im "Eichenbühl" fallen die beiden Mädchen schnell den Betreuern auf, so auch der Hotel-Chefin Daniela Melch und Langdorfs Bürgermeister Michael Englram. "Unter den Erst-Spenden für die Neuankommenden waren damals auch ein paar Malsachen", erinnert sich Englram, "die haben sich die beiden gleich geholt". Ein bescheidener Anfang, nachdem Alina daheim zuletzt schon sehr viel am Tablet gezeichnet und gestaltet hat. Aber die Kunst wirkt Wunder, weiß ihre Mutter Oksana, "es geht Alina damit besser, sie kann entspannen". Mittlerweile konnten sich die jungen Künstlerinnen immerhin in Zwiesel Leinwandkarton, Pinsel, Acryl- und Ölfarben kaufen, sie können jetzt professioneller arbeiten.
Und kamen prompt auf die Idee zu einer Benefiz-Versteigerung. Katya hat drei ihrer Porträts dazu beigesteuert, Alina zwei. In einer Kunst-Ecke im "Eichenbühl" können die Werke besichtigt werden, das Mindestgebot pro Bild haben die beiden Künstlerinnen auf 100 Euro festgesetzt. Einen ersten Mitbieter haben sie schon bei der Vorstellung der Benefiz-Auktion gewonnen: Bürgermeister Englram begeisterte sich sofort für das "Mädchen mit dem Perlenohrring", eine Kopie nach dem niederländischen Maler Jan Vermeer.
Sie wollen die Versteigerung für den guten Zweck unterstützen und um eins oder mehrere der Bilder mitbieten? Gebote ab 100 Euro nimmt der Bayerwald-Bote bis zum Donnerstag, 12. Mai, per E-Mail entgegen unter der Adresse red.regen@pnp.de.
Diese fünf Bilder gibt es in der Auktion zu ersteigern. −Foto: Fuchs
