Bodenmais
Grundschule Bodenmais ist die erste Naturpark-Schule im Landkreis

21.10.2020 | Stand 21.10.2020, 6:00 Uhr

Schüler aus allen Klassen der Bodenmaiser Grundschule profitieren von der Kooperation mit dem Naturpark, die Schulleiter Richard Lang (vorne links) und Naturpark-Vorsitzender Heinrich Schmidt (rechts) am Dienstag besiegelten. Mit dabei waren auch (hinten von links) die beiden Naturpark-Ranger Johannes Matt und Martin Graf und Bodenmais’ Bürgermeister Joachim Haller. Für die Kinder gab es je ein Plakat mit ihrem "Klassen-Maskottchen". −Foto: Fuchs

Dass Grundschüler mit den Rangern des Naturparks Bayerischer Wald draußen in der Natur unterwegs sind, das soll künftig in Bodenmais zur Regel werden. Die Grund- und Mittelschule am Lehen hat am gestrigen Dienstag offiziell den Titel einer "Naturpark-Schule" verliehen bekommen. Als erste Schule im Landkreis.

Schulleiter Richard Lang bekam von Heinrich Schmidt, dem Vorsitzenden des Naturparks, die Urkunde überreicht. Bei dem kleinen Festakt im Hof der Schule waren nicht nur je ein Kind aus jeder Grundschulklasse dabei, sondern auch Bürgermeister Joli Haller – und die beiden Ranger, die sich die Arbeit mit Bodenmaiser Schülern teilen werden. Johannes Matt ist seit vielen Jahren der Arbergebiets-Betreuer für den Naturpark, Martin Graf gehört zu den vor einem Jahr neu eingestellten Rangern und ist als solcher vor allem für den westlichen Landkreis Regen und den Landkreis Straubing-Bogen zuständig. "Unsere Hoffnung ist, dass wir den neuen ,Titel‘ im Frühjahr 2021 im Rahmen eines Schulfestes noch gebührend nachfeiern können", meinte Richard Lang.

Der Heckentag fällt Corona zum OpferCorona ließ nicht nur den Verleihungs-Akt stark zusammenschrumpfen, auch das Programm leidet unter der Pandemie. Wie Johannes Matt erklärte, muss der für den heutigen Mittwoch geplante "Heckentag" ausfallen. Zuvor war das Programm schon ohne offizielles Siegel zu Beginn des Schuljahres gut angelaufen, wie er berichtete: Die Kinder erlebten einen Tag auf dem Bauernhof, sie waren mit den Rangern im Wald unterwegs, sie ließen sich die Reviere von Biber und Fischotter erklären und deren Spuren zeigen.

Ganz am Anfang stand ein Einführungstag in jeder Klasse, und da stellt Johannes Matt den Kindern gleich mal einen tierischen Klassen-Paten zu Seite: Luki Luchs begleitet die Drittklässler, Susi Schmetterling die beiden 1. Klassen, Finny Fledermaus der Klasse 2. Und natürlich darf auch Anton Auerhahn als Wappentier des Naturparks nicht fehlen – "vom Auerhahn haben schon viele Kinder etwas gehört, schließlich lebt er ja nur wenige Kilometer von hier entfernt", sagt Matt. Etwa drei oder vier Projekttage pro Schuljahr sind geplant.

Für den Landkreis Regen wurden die Grundschulen Bodenmais und Kollnburg ausgesucht, wie Naturpark-Vorsitzender Heinrich Schmidt sagt. Möglich wurde das jetzt, weil seit Mitte 2019 vier neue Ranger eingestellt werden konnten. "Unsere Personalausstattung ist jetzt so, dass wir das sinnvoll durchführen können", sagt Schmidt. "Weil es ja nichts bringt, einfach eine Urkunde zu überreichen – die Betreuung der Schulen muss stimmen." Dafür sorgen jetzt vor allem die Ranger, aber auch die Naturpark-Umweltstationen in Viechtach (am Pfahl) und in Bayerisch Eisenstein (Grenzbahnhof) sollen ihre Fachkompetenz beisteuern. Und ebenso will man beispielsweise mit den Fischereivereinen, dem Landwirtschaftsamt und den Staatsforsten zusammenarbeiten, um ein gutes Programm zusammenstellen zu können.

Joachim Haller verwies darauf, wie eng die Zusammenarbeit zwischen Markt und Naturpark bei der Erwachsenenbildung sei. Etwa bei den vielen Wanderungen im Arbergebiet, die Johannes Matt alljährlich anbietet – "und da sind nicht nur Urlauber dabei, sondern immer auch Einheimische". Die Einbeziehung der Schule sei jetzt das I-Tüpferl dieser Zusammenarbeit.

"Super-Sache" aus Sicht des SchulleitersRichard Lang stellte dem Naturpark nach den ersten Wochen der Kooperation ein gutes Zeugnis aus. "Es gibt ja für Schulen diverse Möglichkeiten, Kooperationen einzugehen, aber hier passt es einfach perfekt in den Lehrplan für den Heimat- und Sachunterricht – eine Supersache!" Aber die Zusammenarbeit sei auch deshalb so fruchtbar, weil seine Lehrer-Kolleginnen und -kollegen, wie etwa Christine Leitl und Karin Besendorfer, das Beste daraus machten.

− jf