Bodenmais
Gewusst wie: Erste Hilfe im Gelände

Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs für Mountainbiker

28.10.2020 | Stand 19.09.2023, 6:37 Uhr

Der Praxis-Teil der Ausbildung wurde draußen auf der Strecke absolviert. −Foto: woidlife/Felgenhauer

Im Ernstfall auch draußen schnell helfen! Das Touristische Service-Center (TSC) der Arberland REGio GmbH organisierte in Kooperation mit der Bodenmais Tourismus & Marketing GmbH (BTM) den ersten Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs für Mountainbiker.
Was kann man tun, wenn ein Mountainbiker im Gelände verunglückt? Es kann lange dauern, bis Verletzte Hilfe bekommen. Deshalb hatte Dani Hornsteiner aus Krün in Oberbayern – selbst Fachübungsleiterin für den Deutschen Alpenverein und Mitglied bei der Bergwacht Bayern – die Idee, spezielle Erste-Hilfe-Kurse zu konzipieren, die sich an Menschen richten, die aktiv in der Natur unterwegs sind. Mit dieser Idee hat sie sich selbstständig gemacht, mittlerweile arbeitet ein Dutzend Ausbilder in ihrem Unternehmen mit.
Einer von ihnen ist Martin Bischof – er leitete den ersten Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs, der am vergangenen Wochenende in Bodenmais stattfand. Bischof ist Rettungssanitäter, MTB-Trailscout, DIMB-Mountainbike-Guide und seit 2018 als Erste-Hilfe- Ausbilder bei Dani Hornsteiner tätig. Die zehn Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren alle aktive Mountainbiker und sind unter anderem als Guides in Bodenmais oder bei dem Viechtacher Touren-Anbieter Bayerwald-Bike tätig.
Der "Lehrplan" für die beiden Tage war umfangreich und beinhaltete gängige Verletzungen beim Mountainbiken: Knochenbrüche, Bänderrisse, Schürfwunden, aber auch internistische Notfälle wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Asthma und allergische Schockreaktionen. Der Theorieteil wurde im Vitalzentrum Bodenmais unterrichtet, für den praktischen Teil ging es für die Kursteilnehmer ins Gelände rund um Silberberg und Sternknöckel.

Dort konnten die Erst-Helfer auf wurzeligen Pfaden, steilen Waldhängen und Trails bei praktischen Fallbeispielen selbst aktiv werden: Druckverband anlegen, einen Verletzten in die stabile Seitenlage bringen, eine Reanimation durchführen oder einen Notruf richtig absetzen. "Es ist wichtig, dass die Ersthelfer selbst Hand anlegen. Denn wer solche Situationen schon einmal durchgespielt hat, reagiert im Ernstfall schneller", betont Kursleiter Martin Bischof.

Dank Mund-Nasen-Schutz und Einmalhandschuhen konnten die wichtigen Kontaktübungen durchgeführt werden. Allerdings musste zum Beispiel bei der Reanimationsübung auf die Beatmung verzichtet werden.

"Der Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs war ein lehrreiches und informatives Wochenende", sagt Hanse Wenzl, von der Arberland REGio GmbH, der selbst am Kurs teilgenommen hat. "Wir haben wichtige Maßnahmen gelernt, wie wir im Ernstfall draußen schnell helfen können. Uns freut es natürlich auch, dass unter den Teilnehmern viele Bike-Guides aus der Region dabei waren".

Der Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs ist übrigens ein Pflichtteil bei der Guide-Ausbildung DIMB und qualifiziert die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zudem als Betriebliche Ersthelfer. Aufgrund des positiven Feedbacks aller Beteiligten soll auch im Frühjahr 2021 wieder ein Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs angeboten werden. Interessierte können sich bereits vorab bei der Arberland REGio GmbH melden: tourismus@arberland-regio.de.

− bb