Rinchnach
Gemeindewald: Gute Noten für den Förster

35 Hektar werden naturnah bewirtschaftet – Mindereinschlag wegen niedriger Holzpreise

02.12.2021 | Stand 02.12.2021, 16:00 Uhr

Bürgermeisterin Simone Hilz (v.l.), Revierförster Eduard Karl und Bereichsleiter Forsten Christoph Salzmann bei der Ortsbegehung im Rinchnacher Gemeindewald. −Foto: privat

Der rund 35 Hektar umfassende Wald der Gemeinde Rinchnach wird vorbildlich naturnah bewirtschaftet. Zu diesem Resümee ist der derzeitige Bereichsleiter des Bereichs Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regen, Christoph Salzmann, bei der Zwischenrevision des Bewirtschaftungsplanes gekommen. Bei der Waldbegehung wurde Förster Eduard Karl gute Arbeit bescheinigt – er ist vom Amt mit der örtlichen Betriebsleitung beauftragt.

Die bisherigen Grundzüge der Bewirtschaftung sowie die bisherige Einschlagshöhe sollen auch im nächsten Jahrzehnt fortgeführt werden, hieß es bei dem Waldbegang. Der Bewirtschaftungsplan hat eine Gesamtlaufzeit von 20 Jahren.

Unter Führung von Förster Karl machten sich Christoph Salzmann, Rinchnachs Bauhofleiter Thomas Denner und Bürgermeisterin Simone Hilz ein Bild über den Waldzustand. Karl berichtete, dass in einem Dutzend Parzellen am Wagensonnriegel, in der Kohlau und am Probstberg in den letzten elf Jahren 2449 Festmeter Holz eingeschlagen wurden. Das entspreche einem Nutzungssatz von 6,8 Festmeter pro Hektar und Jahr.

Die Nutzung sei geprägt durch starke Eingriffe in den Jungbeständen zur Erhöhung der Bestandsstabilität und durch vorratspflegliche Verjüngungshiebe in den Altbeständen. Da nach den schweren Stürmen 2015 und 2017 und den Borkenkäferanfällen der vergangenen beiden Jahren der Holzpreis "im Keller" war, wurde der Einschlag weitestgehend zurückgefahren – laut Betriebsplan sollten eigentlich 3366 Festmeter eingeschlagen werden.

Der Mindereinschlag von rund 900 Festmeter sei für den Wald aber kein "Schaden", betonte der Förster, denn die notwendigen Pflegeeingriffe seien vorbildlich erfüllt worden, und es warte nun viel erntereifes Starkholz, das bei passendem Holzmarkt verjüngungsschonend eingeschlagen werden kann. Das sei auch möglich, weil der Gemeindewald mit Fortstraßen, Rückewegen und Rückegassen erschlossen ist.

Es sei insgesamt ein Wald, auf den die Gemeinde zu Recht stolz sei, fasste der von den Waldbildern sichtlich beeindruckte Forstmann Salzmann zusammen, der seit Sommer den erkrankten Dr. Stefan Schaffner vertritt. Bürgermeisterin Hilz stellte fest, dass die Gemeinde schon wegen der kontinuierlichen Einnahmen am Gemeindewald an sich und auch an der bisherigen Bewirtschaftung festhalten werde. Und sie reichte das erhaltene Lob mit den Worten "wir wissen unseren Wald in guten Händen" an Förster Eduard Karl weiter.

Für ihn, dessen Hauptaufgabe die Beratung von Privatwaldbesitzern ist, sei der Rinchnacher Gemeindewald so etwas wie ein "Schatzkastl", sagt Karl. Nach gut 30 Jahren sei hier quasi seine forstliche Handschrift erkennbar. Und bevor er in den Ruhestand geht, würde er dieses Werk gerne ins Rennen um den "Wald-Oscar" schicken – um den Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung.

− bb