Bodenmais
Die Energie aus dem Wald – Gemeinde, BTM und Staatsforsten werben für Biomasse-Wärme

13.07.2020 | Stand 19.09.2023, 6:37 Uhr

Das offizielle Waldenergie-Siegel präsentiert Bürgermeister Joachim Haller. −Foto: Wolf

Das Thema Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle – auch im Tourismus. "Urlaubsentscheidungen werden immer häufiger auch dadurch beeinflusst, wie klimafreundlich und ökologisch die Reise, das Hotel, das Restaurant ist", erklärt Marco Felgenhauer, Geschäftsführer der Bodenmais Tourismus GmbH. Aus diesem Grund hat die BTM gemeinsam mit der Gemeinde und der Waldenergie Bodenmais GmbH (WEBo), die als 100- prozentige Tochter der Bayerischen Staatsforsten das örtliche Biomasseheizwerk betreibt, nun eine Nachhaltigkeits-Kampagne gestartet.

Unter dem Motto "Wir heizen für Sie mit Waldenergie. Nachhaltig. Regional. Klimafreundlich." will man das Nahwärmenetz PR-mäßig ins richtige Licht rücken. So wurde am Heizwerk eine zweimal drei Meter große Tafel mit dem Slogan enthüllt. Die Tafel gibt es auch im Kleinformat, gefertigt von Holz.Lieb.Ich aus Zwiesel. Die kleinen Holztafeln aus heimischen Hölzern können sich nun alle, die ihre Energie aus dem Biomasseheizwerk beziehen, am Eingang oder an der Rezeption aufhängen.

Inzwischen werden bereits über 60 Betriebe, öffentliche Einrichtungen und Privathäuser, darunter das Hallen- und das Freibad, das Vital-Zentrum, mehrere Hotels, Pensionen und Gaststätten, das neue Camping-Resort, Joska Kristall, die Schule, das Rathaus, das Feuerwehrhaus sowie die Silberberg-Klinik von der Waldenergie Bodenmais mit klimafreundlicher Wärme versorgt.

"Der Landkreis Regen ist der waldreichste Landkreis Deutschlands, da passt es , dass in Bodenmais mit seinen vielen Hotels und touristischen Einrichtungen mit klimafreundlicher Waldenergie geheizt wird", erklärt Reinhard Strobl, der bis vor kurzem Bereichsleiter Immobilien bei den Bayerischen Staatsforsten war und nun seinen Ruhestand genießt. Strobl war einer derjenigen, die das Projekt des 2011 errichteten Bodenmaiser Biomasseheizwerkes über die Jahre hinweg begleitet haben.

Bürgermeister Joli Haller pflichtet ihm bei: "Wir finanzieren hier keine Fantasien irgendwelcher Scheichs in Dubai. Wir haben alles vor Ort: Die Bäume für die Hackschnitzel, die Holzfäller, den Häcksler. Kürzere Wege gibt es wohl kaum." Die Hackschnitzel kommen ausschließlich aus der Region, von gehackten Fichtengipfeln. "Es wird nur Material verheizt, das im Forstbetrieb anfällt", betont Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl, Geschäftsführer der Waldenergie Bodenmais GmbH.

Jährlich rund 1,3 Millionen Liter Heizöl werden so eingespart, bei deren Verbrennung würden etwa 3500 Tonnen Kohlendioxid freigesetzt, weiß Jürgen Völkl. Damit erreicht die Gemeinde die Klimabündnisziele hinsichtlich der CO2-Reduktion.

− bb