Tourismus-Gemeinden tagen in Bodenmais
Dank an den Finanzminister – und der Wunsch nach mehr Hilfen

Bürgermeister-Treffen zum Thema Kompensation für Tourismusgemeinden – MdL Max Gibis war dabei

08.06.2021 | Stand 08.06.2021, 18:23 Uhr

Sie ließen ihren Dank an Finanzminister Albert Füracker (CSU) überbringen: (hinten von links) Bürgermeister Karlheinz Roth (CSU), Spiegelau, Bürgermeister Michael Englram (CSU), Langdorf, 2. Bürgermeister Alois Vogl (CSU-BWV), Lam, 2. Bürgermeister Rudi Hohlneicher (FWG), Drachselsried, Andreas Aichinger (CSU) als stellv. Landrat von Straubing-Bogen und 2. Bürgermeister von St. Englmar, (vorne) MdL Gibis Max (CSU), Bürgermeisterin Angelika Leitermann (CSU), Arnbruck, Bürgermeister Haller Joachim Haller (CSU), Bodenmais und Bürgermeister Anton Piermeier (CSU), St. Englmar. −Foto: Büro Gibis

Die Corona-Pandemie hat auch die Tourismusbranche mit monatelangem Lockdown und Beherbergungsverbot hart getroffen. Ein herber wirtschaftlicher Verlust für die Vermieter, aber auch die Tourismusgemeinden waren finanziell betroffen. Deren Bürgermeister haben sich jetzt in Bodenmais mit MdL Max Gibis getroffen.

Keine Übernachtungen bedeuten für die Gemeinden auch keine Fremdenverkehrsabgabe und kein Kurbeitrag, der in die Gemeindekasse geflossen wäre.

Bereits im Frühjahr 2020, nach dem ersten Lockdown, hatten sich etliche Bürgermeister an Landtagsabgeordneten Max Gibis (CSU) gewandt und um finanzielle Unterstützung durch den Freistaat gebeten. Schließlich wurden im kommunalen Finanzausgleich im Herbst 2020 zehn Millionen Euro für die Kompensation dieser entgangenen Einnahmen zur Verfügung gestellt.

Jetzt hat der Bodenmaiser Bürgermeister Joachim Haller den Landtagsabgeordneten zu einem Gespräch mit einigen Bürgermeistern aus der Region Bayerischer Wald eingeladen.

"Wir sind froh, dass wir zumindest einen Teil der uns entgangenen Einnahmen vom Freistaat erstattet bekommen", sagt Bürgermeister Haller. "Auch wenn in den letzten Monaten keine Gäste in den Orten waren, mussten wir die touristische Infrastruktur pflegen und aufrechterhalten." Die Bürgermeister zeigten sich ausdrücklich dankbar für die Unterstützung gegenüber Finanzminister Albert Füracker – nur mit ihr sei es möglich, nun wieder in die Tourismussaison zu starten.

Die Kommunalvertreter gaben dem Abgeordneten aber auch einige Verbesserungsvorschläge mit. Zum einen sei der Topf mit zehn Millionen Euro nicht ausreichend dimensioniert gewesen. Auch für das Corona-Jahr 2021 sollte wieder eine Ausgleichzahlung für entgangene Fremdenverkehrs- und Kurbeiträge erfolgen. Der bayernweite Gesamttopf müsse deutlich erhöht werden, ohne dass dafür an anderer Stelle etwas vom kommunalen Finanzausgleich weggenommen wird. "Wünschenswert wäre natürlich eine vollständige Kompensation", so die Bürgermeisterrunde.

"Die Auszahlung sollte möglichst noch im Jahr 2021 erfolgen, um die Defizite in den kommunalen Haushalten nicht zu groß werden zu lassen", ergänzt Haller. Vor allem sei zu bedenken, dass bei der Erfassung der entgangenen Übernachtungen nur Betriebe mit über zehn Betten erfasst wurden. Gerade der Anteil der kleineren Privatvermieter generiere in vielen Gemeinden im Bayerischen Wald aber einen gewichtigen Teil der Übernachtungen.

Welche Wirtschaftskraft der Tourismus im Bayerischen Wald hat, zeigte Haller an einigen Zahlen. So habe der Umsatzausfall alleine im Landkreis Regen von März bis Juli 2020 insgesamt mehr als 73 Millionen Euro betragen. Für Bodenmais alleine betrug der Ausfall für die beiden Lockdowns in den Jahren 2020 und 2021 über 45 Millionen Euro.

Nachdem nun Urlaubsreisen wieder möglich sind, fordern die kommunalen Vertreter auch eine deutliche Erhöhung der Werbebudgets für die Destinationen. Hier ergehe eine klare Forderung an Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), den Tourismusverbänden entsprechende und ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen, damit man auch im internationalen Vergleich mithalten könne.

− bb