Viechtach
Post sucht neue Heimat für ihre Zusteller

Zustellstützpunkt Viechtach im Bierfeld nicht mehr zeitgemäß – 600 Quadratmeter Fläche nötig

04.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:57 Uhr

Bis spätestens Mitte nächsten Jahres will die Post ihren Zustellstützpunkt in der Bierfeldstraße in Viechtach verlassen, um nach eigenen Angaben mehr Platz für E-Fahrzeuge und Autos der Beschäftigten sowie die Chance auf „eine CO2-freie Betriebsstätte“ zu haben. −Fotos: Jörg Klotzek

Von Jörg Klotzek

Die Post sucht in Viechtach und der näheren Umgebung einen neuen Stützpunkt, weil sie spätestens Mitte kommenden Jahres das bisherige Gebäude in der Bierfeldstraße verlassen muss. Dabei ist es gar nicht so einfach, einen neuen Zustellstützpunkt zu finden.

Fünf solche Stützpunkte unterhält die Niederlassung Straubing im Landkreis Regen: Zwiesel, Regen, Bodenmais, Patersdorf und Viechtach. „In einem Zustellstützpunkt bereiten die Zusteller ihre Touren vor“, erläutert Jasmin Derflinger von der Pressestelle-Süd der Deutschen Post.

Der größte Teil der Briefe, die morgens vom Briefzentrum aus Straubing in Viechtach angeliefert werden, sei zwar schon „nach der Gangfolge der Zusteller sortiert“, teilt die Pressesprecherin weiter mit, doch geringe Mengen müssten noch im Zustellstützpunkt von Hand in die Reihenfolge gebracht werden, in der die Postboten die Straße entlang ihre Tour fahren.

„Auch die Päckchen und Pakete, die morgens mit mehreren Lkws vom Paketzentrum kommen, müssen den Touren entsprechend in die Zustellfahrzeuge geladen werden, bevor die Postboten zu ihrer täglichen Runde aufbrechen“, teilt Jasmin Derflinger weiter mit.

Vom Zustellstützpunkt Viechtach aus werden aktuell 7260 Haushalte in Viechtach, Kollnburg und Prackenbach mit Briefen, Päckchen und Paketen beliefert. Rund 46500 Sendungen sind dies laut Post pro Woche – Tendenz steigend angesichts des zunehmenden Online-Handels. Aktuell sind 23 Beschäftigte im Stützpunkt Viechtach tätig, davon 14 in der Zustellung.

„Unser langfristiges Ziel ist es, bis 2050 klimaneutral zu sein. Dazu gehört, neben der Elektroflotte auch CO2-freie Betriebsstätten zu errichten“, sagt Postsprecherin Derflinger auf Anfrage des Viechtacher Bayerwald-Boten. Am aktuellen Standort könne man „diese Standards nicht sicherstellen“ und es entspreche dort „auch nicht mehr den betrieblichen Anforderungen, die steigenden Paketmengen zu bearbeiten“.

Deshalb sucht die Post schon geraume Zeit im Raum Viechtach nach einer Alternative: „Wir möchten auch für die Region in Viechtach einen klimafreundlichen Stützpunkt, mit Ladesäulen für unsere E-Fahrzeuge errichten“, vor allem aber sind in der Stadt die meisten Haushalte zu beliefern.

Die Anforderungen an einen zeitgemäßen Zustellstützpunkt umreißt Jasmin Derflinger grob mit einer „ebenerdigen Geschossfläche mit zirka 600 Quadratmetern“ sowie etwa 3000 Quadratmetern Außenbereich für die 20 Zustellfahrzeuge und die Autos der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch mit Rücksicht auf die Beschäftigten sollte der Zustellstützpunkt möglichst in Viechtach und der näheren Umgebung liegen.

Anbieten dafür würden sich ehemalige Supermärkte, wie etwa der im Vorjahr aufgegebene Edeka-Markt in der Mönchshofstraße, doch hier kam die Post dem Vernehmen nach zu spät. Jetzt hat, wie im VBB berichtet, der Woolworth-Konzern die Eröffnung einer neuen Filiale angekündigt.

Es ist zwar noch etwas Zeit, einen neuen Zustellstützpunkt zu finden, doch möglichst noch heuer sollte dies erledigt sein. Postsprecherin Jasmin Derflinger zum VBB: „Unter der Voraussetzung, eine neue Immobilie zu finden, möchten wir das derzeitige Gebäude bis spätestens Mitte nächsten Jahres verlassen.“