VBB-Serie Garagenschätze
Paul Huber aus Grafenried: Leidenschaft für Schlepper und Opel

07.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:17 Uhr

Die kleine Oldtimer-Sammlung von Paul Huber aus Grafenried besteht aus zwei alten Schleppern und einem Opel GT. Während die beiden Traktoren schon seit mindestens zehn Jahren zum Fuhrpark des 55-Jährigen gehören, hat er sich das rote Coupé erst vergangenes Jahr zugelegt. −Foto: Aaron Graßl

Von Aaron Graßl

Alt und motorisiert – der Viechtacher Bayerwald-Bote ist auf der Suche nach Oldtimern. In der Serie Garagenschätze stellen wir besondere Fundstücke vor. Heute: Paul Huber aus Grafenried besitzt einen Opel GT und zwei alte Schlepper.



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Eine Landwirtschaft hat Paul Huber aus Grafenried (Gemeinde Drachselsried) nicht. Trotzdem hat sich der 55-Jährige bereits vor einigen Jahren zwei alte Traktoren zugelegt. Für Feld- oder Waldarbeiten wären diese allerdings viel zu schade. Es sind Liebhaberstücke, die Paul Huber zusammen mit einem Opel GT in seiner Garage aufbewahrt. Gefahren wird damit lediglich zu Treffen mit anderen Oldtimer-Freunden.

Die Liebe zu Schleppern beruht auf Erlebnissen aus der Jugendzeit. Als 15-jähriger Bub hat Paul Huber in den Ferien einem Bauern aus der Nachbarschaft bei Feldarbeiten geholfen. Dabei durfte er mit einem Hanomag Heu wenden. Somit wurde seine Leidenschaft für Traktoren entfacht.

TWN-Motorradmotor im Traktor verbaut

Jahrzehnte später drückt sich diese Liebe in der Anschaffung eines Lanz D 1306, Baujahr 1950, und eines Deutz D 15, Baujahr 1960, aus. Wie lang er die beiden Schlepper bereits besitzt, weiß Paul Huber nicht mehr genau. Über zehn Jahre seien es auf jeden Fall schon. Den Deutz habe er komplett zerlegen und neu zusammenbauen müssen. Für den gelernten Automechaniker, der nun als Lastwagenfahrer arbeitet, kein Problem. In einem Schuppen hat er sich eine kleine Werkstatt eingerichtet. Der Lanz-Schlepper hingegen sei kaum reparaturbedürftig gewesen. Angetrieben wird der Lanz D 1306 von einem TWN-Zweitaktmotor (TWN = Triumph Werke Nürnberg), der eigentlich für Motorräder verwendet wurde, berichtet Paul Huber.

Vergangenes Jahr hat der 55-Jährige seine kleine Oldtimersammlung erweitert. Anlass war ein Treffen mit einem Freund. „Wir sind beieinandergesessen und haben beschlossen, uns jeweils einen ‚Zweiliter‘ anzuschaffen“, erinnert sich Paul Huber. Gemeint ist damit ein Auto mit einem Vierzylinder-Motor mit zwei Litern Hubraum. Im Internet wurde er auf einen Opel GT 1900, Baujahr 1970, in Passau aufmerksam. Diese Automarke habe es ihm besonders angetan. Bereits sein erstes Auto war ein Opel, nämlich ein Ascona A. Und auch heute fährt der 55-Jährige privat einen Opel-Kleinbus.

Scheinwerfer drehen sich um eigene Achse

Das Besondere am Opel GT: Die Scheinwerfer lassen sich öffnen, und zwar mechanisch mit Muskelkraft. Die Lichter klappen dabei allerdings nicht von unten nach oben, sondern drehen sich um die eigene Achse. Der Opel GT 1900 ist deutlich leistungsstärker als der Opel GT 1100, dessen Verkauf 1970 eingestellt wurde. Während der GT 1100 eine Höchstgeschwindigkeit von 155 Kilometern pro Stunde erreicht, sind es beim GT 1900 über 180. Letzterer wurde bis 1973 produziert. Mehr als die Hälfte der Gesamtproduktion wurde in die USA exportiert.

Paul Huber ist mit seinem Opel GT bisher noch nicht sehr weit rumgekommen. „Seit ich ihn habe, bin ich vielleicht 500 Kilometer gefahren“, berichtet er. Im August war er mit dem Oldtimer bei einem Opel-Treffen in Leipzig. Dabei hat er seinen Garagenschatz allerdings auf einem Hänger transportiert. Über den Winter kommt der Opel GT auf die Hebebühne. Erst im Frühjahr wird das Coupé wieder auf den Straßen zu sehen sein.