Damit hatten sie selbst in den kühnsten Träumen nicht gerechnet: Die Stockschützen des EC Moitzerlitz Regen sind Europa-Cup-Sieger. Beim Turnier in der heimischen Eishalle, bei dem sie auch als Ausrichter fungierten, holten sich die Moitzerlitzer um Moar Sebastian Rammel den Titel.
Nachdem sie die Vorrunde als Gruppenerster mit 16:2 Punkten abgeschlossen hatten, kämpfte sich die Moarschaft aus dem Woid mit starken Nerven und der nötigen Portion Spielglück durch die K.o.-Runden und bezwang dann auch noch im Finale den hohen Titelfavoriten TSV Hartpenning 10:9. „Die Freude ist riesengroß“, sagte Moitzerlitz-Vorstand Michael Strohmeier. „Von uns hatte keiner damit gerechnet, dass wir als Ausrichter als Europa-Cup-Sieger ganz oben stehen würden.“ Standen die Moitzerlitzer aber. Nach teils beeindruckenden Vorstellungen auf dem Weg ins Finale brachte dort „Moar“ Sebastian Rammel mit dem letzten Schuss den Stock ins Ziel – und den Titel unter Dach und Fach. „Dabei hatte niemand einen Pfifferling auf uns gegeben“, stellte Moitzerlitz-Chef Strohmeier fest. Zu überlegen schien die Truppe aus Oberbayern, die bis zu diesem Finale kein einziges Spiel verloren hatte. Aber Reinhold Stadler, Max Löffelmann, Sebastian Rammel, Thomas Rapp und Sommer-Neuzugang Stefan Kufner (EC Reichenbach) blieben cool, auch nachdem sie zwischenzeitlich eine Führung verspielt hatten und brachten am Ende das Spiel mit 10:9 Punkten ins Ziel. Für Moitzerlitz war es der zweite EC-Triumph nach einem Erfolg in den 70er-Jahren.
Die Hartpenninger waren in der Vorrunde ungeschlagen geblieben (19:1 Punkte), räumten dann nach und nach die beiden Italiener ASC Seiseralpe (14:3) und ESC Luttach (15:3) sowie Cup-Verteidiger EC Saßbach (15:6) souverän mit jeweils 4:0 Spielpunkten aus dem Weg – und standen am Ende doch ohne Titel da. Wesentlich härter tat sich Moitzerlitz im Viertelfinale gegen den EC Hauzenberg. Nach einem 2:5-Rückstand erkämpften sich Stadler & Co mit 6:3 noch ein 8:8-Unentschieden, das dank der besseren Vorrundenplatzierung zum Weiterkommen reichte. Günter Malik, Florian und Thomas Baumann sowie Günther und Jürgen Irg mussten sich bereits davor mächtig strecken, um nicht schon gegen den ZKM Vodnany aus Tschechien zu scheitern – 12:11 (7:5/5:6). Eine Runde weiter kam Vorjahressieger Saßbach. Im Halbfinale konnten Mathias Kobler, Thomas Elsenberger, Werner Anetzberger, Christian und Markus Reschauer dem nationalen Kontrahenten Hartpenning aber nicht das Wasser reichen und verloren deutlich mit 6:15 (2:9/4:6). Bereits im Achtelfinale musste der EC Passau-Neustift die internationale Bühne verlassen. Christoph Schäfer, Christian Kriegl, Johann Hartmannsgruber und die beiden Neuzugänge Timo Braun und Stefan Waldbüsser vom schwäbischen TSV Neustadt verloren gegen den italienischen Vertreter ESC Luttach hauchdünn mit 8:9.
− kam/mjf
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