Frauenau
Malen mit Schnee

Ausgebuchtes Werkstattprogramm im Glasmuseum

01.01.2022 | Stand 17.09.2023, 6:26 Uhr

Museumspädagogin Barbara Stadler zeigte, wie weiße Emailfarbe für die Schneemalerei gemacht wird. −Fotos: Bauer

Vom Weiß der vergangenen Wochen ist nichts mehr geblieben. Schneeballschlachten, Ski- und Schlittenfahren oder Schneemannbauen, all das fällt in diesen Weihnachtsferien flach. Ganz ohne Schnee wollte eine ganze Reihe von Kindern aber doch nicht sein. Und so war das vom Glasmuseum Frauenau angebotene Werkstatt-Programm zur Schneemalerei-Ausstellung schnell ganz ausgebucht.

„Wir malen mit Schnee“ hatte Museumspädagogin Barbara Stadler den Workshop betitelt und damit schon einmal Neugierde hervorgerufen. So waren die Kinder schon gespannt, was sie im Glasmuseum erwartet. Deshalb ging es als erstes in die Ausstellung, die unter dem Titel „Weiße Pracht auf Glas“ die schönsten Stücke aus der Sammlung von Schneemalerei-Gläsern von Günter Strobl präsentiert.

Da gab es für die Kinder einiges zu entdecken. Engel, märchenhafte Darstellungen mit Zwergen, Radfahrer, Jäger, Liebespaare und viele andere Motive schmücken die meist farbigen Gläser aus der Zeit um 1870 bis 1920. Das besondere daran ist, dass die Maler Weiß als einzige Farbe benutzten. Davon leitet sich die Bezeichnung Schneemalerei ab. Genau gesagt ist es die Malerei mit weißer Emailfarbe. Allein Flächen, Strukturen und die unterschiedliche Stärke des Farbauftrags ergeben das Motiv.

Besonders wichtig ist dabei, die Farbe in der richtigen Mischung und Konsistenz „anzurühren“, erklärte Barbara Stadler den Kindern. Wie das geht, zeigte sie ihnen natürlich auch. Dazu wird Weiß-Email mit Terpentin und Siebdrucköl vermischt, um es streichfähig zu machen. Nach der Bemalung kommen die Gläser in den Ofen, wo die Farbe bei Temperaturen zwischen 500 und 550 Grad eingebrannt wird.

Inspiriert von der Vielfalt der Schneemalerei in der Ausstellung und gut informiert über die Technik machten sich die Kinder auf in die Museumswerkstatt. Dort hatte Barbara Stadler schon Glasteller vorbereitet, auf denen die Workshop-Teilnehmer ihrer Fantasie freien Lauf lassen konnten. Mit Eifer ging es ans Werk. Manche widmeten sich eher klassischen Motiven wie Engeln oder Gebäuden, wie sie auch in der Ausstellung zu sehen sind. Andere entschieden sich für eine Bemalung nach persönlichen Vorlieben. Skispringer, Schneemänner, geisterhafte Gestalten oder gar Dinosaurier zierten so die blauen Teller – alles ganz in Weiß. So hatten die Kinder zumindest im Glasmuseum Spaß mit Schnee. Und weil nicht mit richtigen Emailfarben gearbeitet wurde, konnten sie ihre Kunstwerke auch gleich mit nach Hause nehmen.

− sve