Erinnerungslücken und offene Wunden: Ein junges Paar (beide Anfang 30) aus der Region hat sich an die Polizei und die Passauer Neue Presse gewandt – seine Vermutung: Am Viechtacher Bürgerfest (Landkreis Regen) sind ihm in der Nacht auf Samstag K.o-Tropfen verabreicht worden.
Nun gehen die junge Frau und der junge Mann mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit – in der Hoffnung auf weitere Hinweise und mögliche Zeugen. Denn: „Diese Nacht lässt uns bis heute nicht los und deshalb suchen wir nach Hinweisen“, schreiben sie in einer Mail an die Redaktion.
Paar beschreibt sich selbst
Die junge Frau – blonde, offene lange Haare, 1,75 Meter groß – trug an jenem 5. Juli eine „auffällige rote Softshelljacke, graue Jeans, schwarze Turnschuhe“ und einen dunkelblauen Pullover. Sie hatte eine hellbraune Ledertasche dabei. Ihr Freund – braune, kurze Haare, 1,80 Meter groß – war mit einem schwarzen Kapuzenpullover „mit großem Under Armour Zeichen und Under Armour-Schriftzug“ bekleidet. Gemeinsam hielten sie sich eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Samstag bis zum Ende des ersten Bürgerfesttages, bis etwa 2.15 Uhr im Posthof (Kinoinnenhof) auf.
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„Im Anschluss wurden wir gesehen, wie wir vom Kinoinnenhof Richtung Schiller-Metzgerei/Kirche gegangen sind. In diesem Bereich wurden wir dann getrennt“, heißt es weiter. Der junge Mann meint sich zu erinnern, dass da seine Freundin von ihm getrennt wurde und „von einem fremden Mann Richtung Mönchshofstraße geführt“ worden sei.
Am nächsten Tag offene Wunden an Ellenbogen und Hand
Ein weiterer Mann habe mit ihm geredet beziehungsweise diskutiert. „Eventuell wurde es hier auch handgreiflich“, erklärt der Mann, denn am nächsten Tag hatte er an Ellenbogen und Hand offene Wunden.
Was mit der jungen Frau in der Zwischenzeit passiert ist, ist unklar. Fest steht laut Bericht des Paares, dass die Frau gegen 6 Uhr „am unteren Ende der Hafnerhöhe wieder zu sich“ kam, was ihren Angaben zufolge von Dritten bestätigt wurde. Doch wie sie dahin kam, weiß sie nicht.
Paar hofft auf Zeugenhinweise
Deshalb hofft das Paar auf Zeugenhinweise. Wer in der Nacht zum Bürgerfestsamstag zwischen 3 Uhr und 6 Uhr zwischen Stadtpfarrkirche und Hafnerhöhe etwas Auffälliges beobachtet hat, möglicherweise auch in der Dr. Schellerer-Straße, der soll sich bei der Polizei Viechtach melden. In der Inspektion in der Mönchshofstraße ist das Paar am Sonntag vorstellig geworden und meldete seinen Verdacht.
Das bestätigt Polizeichef Andreas Ertl, der den Fall allerdings nüchterner sieht als die mutmaßlich Geschädigten. Man hab den Vorfall dokumentiert und eine Erkenntnismeldung an die Staatsanwaltschaft Deggendorf geschickt zur Prüfung, ob weitere Ermittlungen eingeleitet werden sollen. Ertl appelliert in diesem Zusammenhang an alle, die vermuten, dass ihnen K.o.-Tropfen verabreicht wurden, zeitnah zur Polizei zu gehen, damit eine Blutprobe veranlasst werden kann, um K.o.-Tropfen nachzuweisen. Im Fall des Paares sei es dafür bereits zu spät.
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