Für bayernweite Einführung
Hund biss Fußgänger in Arnbruck: Peta fordert Hundeführerschein

04.12.2024 | Stand 04.12.2024, 12:07 Uhr |

Ein 36-jähriger Spaziergänger ist in Arnbruck von einem Hund attackiert und gebissen worden.  − Symbolbild: Martin Gerten/dpa

Einen Vorfall am Wochenende in Arnbruck (Landkreis Regen) hat die Tierschutzorganisation Peta zum Anlass genommen, die Einführung eines sogenannten Hundeführerscheins in Bayern zu fordern.

  

Am Samstagabend war im Gemeindegebiet ein 36-jähriger Spaziergänger von einem Vierbeiner attackiert und gebissen worden. Der Hund war aus einem Anwesen herausgelaufen. Gegen den Hundehalter läuft nun ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Hundeführerschein soll Vorfälle verhindern



Die Tierschutzorganisation Peta hat sich in einer Pressemitteilung nun anlässlich dieses Vorfalls für einen verpflichtenden Hundeführerschein ausgesprochen. Dieser würde derartige Vorfälle künftig verhindern, heißt es in dem Schreiben.

Lesen Sie hier: Nach Peta-Anzeigen gegen Landwirte in Viechtach: So ist der Stand der Ermittlungen

„Das Problem liegt meist nicht bei den Hunden selbst, sondern bei uns Menschen“, schreibt Fachreferent Björn Thun. „Viele Halterinnen und Halter haben Schwierigkeiten, das Verhalten, die Signale und die Körpersprache der Hunde richtig zu interpretieren und einzuschätzen. Die wahre Ursache von Beißvorfällen ist somit in der Unwissenheit der Menschen zu suchen, nicht beim Tier“, so der Experte. „Unabhängig davon, ob ein Hund einer ‚Rasse‘ angehört oder ein ‚Mix‘ ist – jeder Hund, der falsch gehalten, missverstanden oder schlecht behandelt wird, kann potenziell für Mensch und Tier gefährlich werden.“

In einigen Bundesländern bereits Pflicht



Die Organisation bezieht sich in ihrer Argumentation auf eine im August 2023 selbst in Auftrag gegebene Umfrage, wonach sich 68 Prozent der Deutschen für einen verpflichtenden Hundeführerschein aussprechen. In einigen Bundesländern gibt es diesen bereits, Städte wie München und Mannheim setzen auf Freiwilligkeit.

Für den Erwerb des Führerscheins müssen Halter bereits vor der Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren. Anschließend folgt ein Praxisseminar mit dem Tier, um eine funktionierende Kommunikation zwischen Hund und Halter zu gewährleisten. Diese sei „unerlässliche, um solche Beißvorfälle zu verhindern“, schreibt Peta.

Artikel kommentieren