Großes Trailrunningfest
Hart, herausfordernd und 600 Starter: Sophie Pleintinger und Patrick Ehrenthaler siegen beim Arberland-Ultratrail

24.09.2024 |

Über Stock und Stein rauf zum Gipfelkreuz: Angefeuert von zahlreichen Zuschauern und Besuchern besiegten die Athleten ihren „inneren Schweinehund“.

Ein spätsommerliches Trailrunningfest feierten die Woidläufer am vergangenen Samstag im Hohenzollern Skistadion. Die bereits siebte Auflage des Arberland Ultratrails lockte – wieder einmal ausverkauft – 600 Sportlerinnen und Sportler in den Bayerwald, die sich und ihre läuferischen Fähigkeiten auf den vier verschiedenen Distanzen unter Beweis stellten. Sonnenschein pur und Temperaturen über 20 Grad stellten gute Aussichten sicher – und brachten die Läufer sowie Zuschauer zum Schwitzen.

Die erste der drei angebotenen Distanzen begann traditionell um 7 Uhr am Morgen. Rund 100 Sportler stellten sich der Herausforderung des „Arberland Ultratrails“, bei dem es 68 Kilometer mit 2700 Höhenmetern zu bewältigen galt. Die Strecke bot zahlreiche landschaftliche Höhepunkte des Bayerischen Waldes, darunter der Große Arber, der kleine Arbersee, der Flusswanderweg in Richtung Regenhütte, der Silberberg sowie Hochfall und Riesloch. Als krönenden Abschluss mussten die Teilnehmer noch den Kleinen Arber und das Mittagsplatzl erklimmen, bevor sie das Ziel im Hohenzollern Skistation erreichten.

Pleintinger siegt nach 8 Stunden und 2 Minuten



Sophie Pleintinger aus Künzing gewann hierbei in der Damenwertung mit einer Zeit von 8 Stunden und 2 Minuten. Auch der Herrensieg verblieb in Niederbayern, denn bei den Männern gewann der für die LG Passau startende Patrick Ehrenthaler mit einem Vorsprung von fast einer ganzen Stunde auf den Zweitplatzierten. Lediglich 6.30 Stunden benötigte er für die lange und anspruchsvolle Strecke.

Auf der um 9 Uhr startenden Marathondistanz, dem sogenannten „Auerhahn Trail“ gingen wie im Vorjahr etwa 150 Sportler an den Start. Die Runde war landschaftlich nicht weniger reizvoll als der Ultratrail, führte er die Läufer anfangs auf identischen Wegen wie die 68-km-Strecke, aber dann direkt vom Silberberg aus zurück in den Start- und Zielbereich. So kamen 43 km und 1500 Höhenmeter zusammen. Schnellster Mann über diese Distanz war der Viechtacher Thomas Wanninger, der bereits nach 3 Stunden und 29 Minuten wieder zurück im Skistadion einlief. Erneut eindrucksvoll siegen konnte in der Frauenkonkurrenz mit sehr großem Abstand Kristin Hempel vom USV Erfurt. Sie brauchte für den Trail-Marathon lediglich 4 Stunden und 19 Minuten. Insgesamt liefen vor ihr nur fünf Herren ein und die zweite Dame kam erst gut 40 Minuten nach ihr im Ziel an.

Die nächste Kategorie, die 30 Minuten später startete, bildete wiederum der „Auerhahn Trail“, aber in der Teamwertung „mit Hund“. Schnellstes Gespann waren hier Tanja Spielberger mit ihrer Hündin Pinia vom Omni Biotic Power Team, die nur 5 Stunden und 4 Minuten unterwegs waren. Schnellster Herr mit Vierbeiner war Petr Soukup und sein Hund Ayri aus Tschechien. Sie siegten in dieser Männerwertung mit einer Zeit von 6 Stunden und 12 Minuten.

Wertung für Läufer mit Hund



Die beliebteste Strecke ist der Arbersee Trail mit 18 km und 800 Höhenmetern. Dieser führte um Punkt 11 Uhr die rund 250 Sportler vom Start hinaus über den Gipfel des Großen Arbers hinunter an den Kleinen Arbersee und von dort aus nach einem erneuten kleinen Anstieg wieder zurück ins Hohenzollern Skistadion. Die schnellste Zeit gesamt und somit auch den Sieg in der Herrenklasse sicherte sich hierbei David Reichl mit einer Laufzeit von 1.19 Stunden. Trotz der eher kurzen Distanz erlief er sich einen Abstand von über zehn Minuten zu seinen Verfolgern. Bei den Frauen gewann Sabine Freimuth, die nach 1 Stunde und 45 Minuten im Ziel ankam.

Auch auf dieser Strecke wurde eine eigene Wertung für Läufer mit Hund angeboten. Schnellste Frau war dabei Lenka Rybakova (1.58 Stunden) mit Ronny. Jan Stepanek aus Tschechien und sein Vierbeiner Olinka wiederholten auf demselben Kurs in einer Zeit von 1.45 Stunden ihren Sieg aus dem Vorjahr. Das Laufen mit Hund erfreute sich großer Beliebtheit und es waren auf den beiden angebotenen Rennen wieder fast 35 „Teams“ dabei.

Neu im Programm war dieses Jahr erstmals eine 10-Kilometer-Strecke mit 500 Höhenmetern. Der sogenannte „Arbertrail“ führte um 14 Uhr beginnend direkt aus dem Startgelände hinauf in Richtung Großer Arber und an der Eisensteiner Hütte vorbei hinunter bis zum „Brennes“. Von dort aus liefen die Starter über flowige Pfade zurück zum Start- und Zielgelände. Knapp 20 Sportler nahmen diese Herausforderung an, die auch eine eigene Team- und Firmenwertung auswies. Schnellstes Mixed-Team wurde „Kreuzerhof Nudelwerk“ und in der Herrenkategorie gewannen die Läufer des USV Erfurt. Reine Damenteams waren nicht am Start. Schnellste Einzelstarter bei dieser Runde waren Theresa Bungartz (1.20 Stunden) und Johanne Kuchl (53 Minuten).

Zum Tagesprogramm gehörte nicht nur das Laufen an sich, sondern auch für alle Zuschauer und Unterstützer war einiges geboten. So führte ein Moderator durch den ganzen Tag und verschiedenste Stände versorgten die Anwesenden kulinarisch. Um die erbrachten sportlichen Leistungen gebührend zu feiern, fand am späten Nachmittag eine Siegerehrung statt. Hierbei wurden nicht nur die Gesamtsieger prämiert, sondern auch die Podestplatzierten der einzelnen Altersklassen erhielten attraktive Preise, ehe um kurz vor 20 Uhr mit dem Eintreffen der letzten Läufer der Ultradistanz die rundum gelungene Veranstaltung dann offiziell beendet wurde.

− Lena Schindler

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