Frauenau
Glasmuseum als Lernort

Angehende Museumspädagogen aus ganz Niederbayern erkunden das Ausstellungshaus

06.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:45 Uhr

Die angehende Museumspädagoginnen und Museumspädagogen waren mit der Kursleiterin Regine Leipold (li.) im Glasmuseum Frauenau, wo sie von Barbara Stadler (r.) Einblick in die dortige museumspädagogische Arbeit erhielten. −Fotos: Bauer

Kinder erkunden spielerisch das Museum und können das Gelernte anschließend in der Werkstatt umsetzen. Das ist der Grundgedanke der verschiedenen museumspädagogischen Angebote im Glasmuseum Frauenau. Diese werden von Schulen und anderen Gruppen gut angenommen. Weil sich das Programm so erfolgreich etabliert hat, waren die Teilnehmer eines Ausbildungskurses für angehende Museumspädagoginnen und Museumspädagogen zu Gast im Glasmuseum, um sich einen Einblick in die dortige Vermittlungsarbeit zu verschaffen.

Im 2015 startete der Aufbau eines museumspädagogischen Programms im Glasmuseum Frauenau mit Usija Wallner als abgeordneter Lehrkraft. Von Anfang an mit im Boot war Barbara Stadler, die seit 2019 hauptverantwortlich ist. Zur Fortbildung als Museumspädagogin hatte sie den Zertifikatskurs zum Thema Bildung und Vermittlung in Museen des Bezirk Niederbayern und der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern erfolgreich absolviert.

„Vermittlerinnen und Vermittler sind das Aushängeschild eines jeden Museums. Sie sind die Schnittstelle zwischen dem Museum mit seinen Objekten und den Besucherinnen und Besuchern“, sagt die Regine Leipold von der Cultheca Regensburg, die den Kurs zusammen mit ihrem Kollegen Prof. Dr. Gerhard Waldherr leitet. Solche Vermittlerinnen und Vermittler auszubilden, ist das Ziel des Zertifikatskurses. Dieser bietet eine fundierte Einführung in die museumspädagogische Praxis mit dem Ziel, die Vermittlungsarbeit in den Museen zu verbessern und über zielgruppenorientierte Programme mehr Besucherinnen und Besucher in die Museen zu holen.

Die Inhalte umfassen Vermittlungsformen, den Umgang mit Gruppen sowie die Anleitung für Projektentwicklungen und Praxiseinheiten mit Exkursionen in unterschiedliche Museen. Eine Exkursion führte die aktuellen Kursteilnehmer, die aus ganz Niederbayern kommen, ins Glasmuseum Frauenau. Hier nahmen sie Direktorin Karin Rühl und Museumspädagogin Barbara Stadler in Empfang.

Als erstes führte sie Barbara Stadler einmal durchs Museum und erklärte die verschiedenen Vermittlungsmethoden sowie verschiedene Stationen, die Teil des museumspädagogischen Programms sind. So beginnt es zum Beispiel gleich am Anfang der Ausstellung mit der kindgerechten Erklärung und Darstellung des Materials Glas, seiner Zusammensetzung und Entdeckung.

Im Bereich des Mittelalters spielen die Besiedlung des Bayerischen Waldes und die Gründung der ersten Glashütten eine wichtige Rolle. Gezeigt wird dies anhand eines Siedlungsmodells, mit dem die Schüler selbst nachstellen können, wie die Rodung und Erschließung des Waldlandes erfolgte.

Nachdem der Rundgang abgeschlossen war, ging es in die wohlverdiente Kaffeepause. Bei dieser Gelegenheit stellte Barbara Stadler das aktuelle museumspädagogische Programm des Glasmuseums vor. „Eine Weltreise mit dem Glas“ oder „Bergkristall und Katzengold – Gläserne Schätze aus der Natur“ sind einige Beispieltitel. Zusammengefasst ist das ganze Programm in einer 30-seitigen Broschüre, die man auf der Homepage des Glasmuseums downloaden kann.

Beim letzten Tagesordnungspunkt der Exkursion des Zertifikatskurses konnten die Teilnehmer selber kreativ werden. In der Museumswerkstatt hatte Barbara Stadler schon einiges vorbereitet. Ausgestattet mit einer ansehnlichen Portion Glimmer, im Volksmund auch als Katzengold bekannt, gestalteten die angehenden Museumspädagogen einen Glasmagneten. Mit diesem sowie vielen neuen Eindrücken traten sie schließlich wieder die Heimreise an.

− sve