Das Bild Zwiesels als Glasstadt zu schärfen, das ist eines der erklärten Ziele der Glasfachschule. Jetzt hat man dazu einen ganz speziellen Beitrag geleistet.
Bereits ab 2019 waren an der Schule im Rahmen eines umfangreichen Gestaltungsprojekts Ideen für ein gläsernes Alleinstellungsmerkmal entwickelt worden. Einige der Ansätze basieren dabei auf modularen Konzepten, die im Laufe der Zeit wachsen und flexibel an die Stadtentwicklung angepasst werden können. Wichtig ist allerdings ein roter Faden, der die einzelnen Elemente verbindet – thematisch und gestalterisch.
Auf diesem Nährboden entwickelte Paul Osterberger, Lehrkraft in der Glashütte, zusammen mit seinen Auszubildenden einen neuen Ansatz: Man konzipierte einen Fotopoint, also ein Objekt, das Menschen reizt, sich damit fotografieren zu lassen. Umgesetzt wurde das Ganze von der Gruppe unter großem persönlichen Einsatz in der Lehr- und Versuchsglashütte der Schule. Hilfreich war hier auch Osterbergers Vorbildung – er ist nicht nur ein hervorragender Glasmacher, sondern auch gelernter Kunstschmied und Metallplastiker.
„Objekt steht für Vielfalt“
„Das Objekt strahlt aufgrund seiner leuchtenden Farbigkeit und der eingebrachten Strukturen, die das Sonnenlicht einfangen, Lebensfreude aus und steht für die Vielfalt“, heißt es von Seiten der Glasfachschule. Die natürlichen Formen, abgeleitet aus Früchten, Kapseln, Ranken und anderen Naturmotiven, verstärkten diesen lebendigen Eindruck noch.
Dass der 2,30 Meter hohe Fotopoint ein begehrtes Objekt ist, konnte man bereits früh feststellen. Erstmals wurde er 2022 zu einer Ausstellung der Glasfachschule im PASK Klatovy gezeigt, wo die Resonanz laut Schule überwältigend war. Auch auf der Internationalen Handwerksmesse in München in diesem Jahr bildeten sich Schlangen, um ein Bild zu ergattern. „Eine spezielle Zielgruppe war dabei nicht auszumachen, das Konzept überzeugte Jung und Alt gleichermaßen“, so die Verantwortlichen der Glasfachschule.
Standort neben der Lehrglashütte
Nun ist das Objekt seit einigen Wochen fest vor der Glasfachschule installiert – gleich neben der Lehr- und Versuchsglashütte sodass der Kamin der Manufaktur einen aussagekräftigen Hintergrund bildet. Zur Abschlussfeier wurde der Fotopoint nun hausintern eingeweiht.
Dass Fotospots seit Jahren ein wachsender Trend sind, ist nicht Neues. An der Glasfachschule sieht man aber zudem das gestalterische Potenzial in diesem Thema, das noch lange nicht ausgeschöpft ist. Und so wird man auch in Zukunft diese Idee forcieren und hofft, mit der Installation des Objekts einen ersten kleinen Schritt für ein Großes Ganzes im Sinne der Glasstadt gegangen zu sein.
− ih
Zu den Kommentaren