Bauerntheater spielt wieder
Gaudi mit ernstem Hintergrund: Ein Stück, in dem auch um Politik geht

16.09.2024 | Stand 16.09.2024, 17:26 Uhr |
Tobias Wolf

Sind bereit für die neue Theatersaison (v.l.): Klaus Pister, Vroni Leutner, Manuela Stangl, Vincent Schöffel, André Soboczenski, Sabrina Probst, Franz-Josef Weikl, Caro Freilinger, Michael Saller, Manfred Schweikl und Spielleiterin Karola Trum. − Foto: Bauerntheater

Mit dem Stück „Stillstand“ geht das Bauerntheater Bodenmais der Kolpingfamilie neue Wege: Es wird die Lokalpolitik ebenso wie die bayerische Staatsregierung ordentlich aufs Korn genommen. Premiere ist am Freitag, 27. September.

Alle sind froh, dass die Corona-Pandemie vorbei ist, aber rückwirkend betrachtet hat diese zu Entscheidungen und Maßnahmen geführt, die zuvor undenkbar gewesen wären. Im Lockdown war so ziemlich alles geschlossen, was möglich war. Bodenmais, das auf den Tourismus angewiesen ist, hat dies immens getroffen. So manche Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung wurde mit Kopfschütteln hingenommen.

Aber was hat das mit dem Bodenmaiser Bauerntheater zu tun? Nun, im neuen Stück, dem Dreiakter „Stillstand“, kämpfen zwei Ortsgrößen um den Sieg bei der nächsten Bürgermeisterwahl. Der amtierende Markus Södelmeier will seinen schönen Ort Griabing durch den Sieg in dem Wettbewerb „Traditionsreichstes Dorf Bayerns“ weit über die Grenzen bekannt machen, natürlich nicht ohne den Hintergedanken, bei der nächsten Wahl im Ort besonders gut dazustehen. Sein Widersacher Alois Bayerwagner gönnt dem Bürgermeister diesen Erfolg natürlich nicht. Und wie so oft in der Politik geht es nicht mehr um die Sache, sondern nur um persönliche Macht.

Parallelen zu Bodenmais?



Der Warenhausbesitzer Bayerwagner missbraucht seinen Einfluss auf die Ortsbevölkerung, indem er völlig überzogen die Folgen des Erfolgs bei dem Wettbewerb aufzeigt. Er warnt vor den Folgen des „Massentourismus“ und schafft es, die Dorfbewohner zu einem inszenierten Lockdown zu bewegen. Wie er das schafft, und welche Maßnahmen ergriffen werden, das erfahren die Besucher des Bodenmaiser Bauerntheaters bei der Premiere am Freitag, 27. September. Lustig, deftig und immer mit einem satirischen Augenzwinkern geht es auf der Theaterbühne zu.

Spielleiterin Karola Trum gelingt es in diesem Stück, ernste Themen wie „Massentourismus“, Tradition, Lokalpolitik, und die „politischen Blüten“ des Lockdowns humorvoll, aber auch nachdenklich unter einen Hut zu bringen. Und wer meint, die Namen der Hauptakteure seien reiner Zufall, der ist mit den führenden Köpfen der Bayerischen Staatsregierung nicht vertraut. Jeder bekommt hier sein Fett weg.

Bewährte Darsteller



Im Ensemble kann Karola Trum auf bewährte Darsteller wie Sabrina Probst, Manuela Stangl, Steffi Pokorny, Vroni Leutner, Caro Freilinger, Franz-Josef Weikl, Vincent Schöffel, André Soboczenski und Klaus Pister zurückgreifen, aber auch neue Lokalmatadore wie Manfred „Tschwoik“ Schweikl und Michael Saller (Peterbauer Mich) gewinnen.

Wie es Tradition ist, geht jeder Euro an Reinerlös des Bodenmaiser Bauerntheater an soziale Einrichtungen. Einlass im Bodenmaiser Pfarrzentrum an der Bahnhofstraße ist ab 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Kartenvorverkauf bei Malerbetrieb ­Treml/7pathie in der Bahnhofstraße 67. Preis für Erwachsene: zehn Euro, Kinder bis 14 Jahre: sechs Euro. Karten sind auch an der Abendkasse erhältlich.

Weitere Spieltermine diesen Herbst: Sonntag, 29. September, Mittwoch, 2. Oktober, Freitag, 11. Oktober, Samstag, 12. Oktober.

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