Jedes Jahr verrottet Obst, das nicht geerntet wird. Die Initiative „Gelbes Band“ in der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Teisnachtal will dem entgegenwirken.
Das gelbe Band am Baum signalisiert: Dieser Baum darf gratis und ohne Rückfrage abgeerntet werden. Damit will die ILE Teisnachtal ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung und für die Wertschätzung heimischer, saisonaler Früchte der Natur setzen.
Wer in diesen Tagen spazieren geht, sieht reife Äpfel, Birnen oder Zwetschgen in Hülle und Fülle an den Obstbäumen hängen. Doch grundsätzlich ist das Ernten an fremden Bäumen nicht erlaubt. Anders ist das, wenn die Bäume mit dem gelben Band gekennzeichnet sind. Zu beachten ist dabei, dass die Ernte auf eigene Verantwortung erfolgt, für Unfälle wird nicht gehaftet. Das Obst darf nur privat genutzt werden. Auch ist mit den Bäumen und dem Umfeld respektvoll und pfleglich umzugehen, sie dürfen nicht beschädigt werden.
Der Geschmack macht Optik wieder wett
An der Ernteaktion beteiligen sich die Kommunen Böbrach, Geiersthal, Patersdorf und Teisnach. An verschiedenen Orten in den Gemeinden finden sich Obstbäume, die mit dem gelben Band gekennzeichnet sind, die von jedermann abgeerntet werden dürfen. Oft handelt es sich dabei um alte Streuobstbestände. Diese sind wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und vor allem bieten sie ein Geschmackserlebnis, mit dem Äpfel aus den Supermarktregalen nicht mithalten können. Auch wenn sie optisch vielleicht nicht ganz so glänzen wie die Sorten aus dem Intensivkulturanbau. Der Geschmack macht das wieder wett.
Wer ebenfalls Obstbäume zur öffentlichen Ernte freigeben möchte, kann sich das gelbe Band im Rathaus der Gemeinde Böbrach abholen und dort auch angeben, wo die abzuerntenden Bäume stehen.
Standorte: In Böbrach stehen die Obstbäume an der Wieshofstraße, im Eichenweg seitlich des Friedhofes und im Kurpark gegenüber dem Rathaus, in Teisnach an der Kaikenrieder Straße an der Ecke „Zum Hochfeld“, in Geiersthal am Bauhof und auf den Spielplätzen in Altnußberg und Fernsdorf und in Patersdorf direkt am Rathaus.
− vbb
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