Zum Jahresanfang spricht der Bayerwald-Bote mit den Bürgermeistern des Zwieseler Winkels über die Pläne und Herausforderungen 2025. Unser Interviewpartner heute ist Frauenaus Rathaus-Chef Fritz Schreder (SPD).
Die Freude war im Herbst 2024 groß, als in Frauenau mit Tante Enso wieder ein Nahversorger eröffnete. Mittlerweile ist die Freude ein wenig getrübt, denn das 24/7-Konzept steht in Konflikt mit dem Ladenschlussgesetz. Nur mehr Teilhaber dürfen seit Dezember außerhalb der gesetzlichen Öffnungszeiten einkaufen. Warum ärgert Sie als Bürgermeister das?
Ja – das ärgert mich tatsächlich g’scheid. Ich kann und will nicht verstehen, wo das Problem liegt und warum ein digitaler Nahversorger in der Zeit außerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Öffnungszeiten auf 150 Quadratmeter Verkaufsfläche begrenzt werden soll. Zumal dafür kein Personal in der Nacht oder sonntags arbeiten muss. Es fällt mir zunehmend schwerer, bei diesem Thema sachlich zu bleiben.
Mehrere Gemeinden, darunter auch Frauenau, haben sich zu einem Bündnis zusammengetan mit dem Ziel, eine Privilegierungsregelung im neuen Ladenschlussgesetz durchzusetzen. Was genau ist damit gemeint?
Bei der Privilegierungsregelung wird angestrebt, dass es bei der Begrenzung der Verkaufsfläche auf 150 Quadratmeter Ausnahmen geben soll. Die sollen für den ländlichen Raum in Ortschaften gelten, die im Ort beziehungsweise im Umkreis von fünf Kilometern keinen anderen Nahversorger haben. Das wäre eine vernünftige Lösung.