Der vergangene Samstag war ein besonderer Tag für 33 junge Christinnen und Christen aus dem Pfarrverband Zwiesel-Ludwigsthal: Bischof Dr. Stefan Oster kam nach Zwiesel, um sie zu firmen.
Zusammen mit Stadtpfarrer Carl Christian Snethlage, Pfarrvikar Xavier Binoy , Pfarrvikar Antu Paulose Koyikkara CM, Diakon Walter Kraus, dem Firmteam und den Ministrantinnen und Ministranten zog der Bischof in die gut gefüllte Stadtpfarrkirche ein. Zu Beginn begrüßte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sigrid Rankl den Firmspender, die Patinnen und Paten und natürlich die Firmlinge.
Das Leben in die eigene Hand zu nehmen, das gehöre zum Erwachsenwerden, sagte Rankl und empfahl den jungen Leuten, bei wichtigen Entscheidungen auf den eigenen Verstand oder das eigene Bauchgefühl zu setzen und nicht auf Vorbilder in irgendwelchen Medien. „Mit der Anmeldung zur Firmung habt ihr Ja zu Gott gesagt“, so Rankl, „das wird er mit einem Ja zu euch beantworten.“
„Glaube soll Anker im Leben sein“
Danach begrüßte auch Bürgermeister Karl-Heinz Eppinger die Kirchenbesucher und besonders den Bischof. Er erinnerte sich an seine eigene Firmung, bei der er dem damaligen Bischof Franz Xaver Eder das Gastgeschenk überreichen durfte. Eppinger verdeutlichte die Bedeutung des Sakraments als Vollendung der Taufe. Er wünschte den Firmlingen, dass „der Glaube an Gott der Anker in eurem Leben sein wird“.
Im Anschluss begrüßten zwei Firmlinge den Bischof mit einem Präsent aus der Glasstadt. In seiner Predigt formulierte Stefan Oster Fragen, die sich im Leben eines jungen Christen stellen. Wer bin ich? Wo ist mein Platz? Wohin soll ich gehen? Bin ich gut genug? All diese Fragen würden sich viele junge Menschen heutzutage stellen, jedoch fast immer im Vergleich mit anderen. Durch soziale Medien oder auch das eigene Umfeld bekämen viele Jugendliche den Eindruck, andere seien mehr wert, besser, klüger. Doch das seien „Lügen, die in uns hineingelegt werden“.
„Sich zu vergleichen, tötet die Liebe“
Gott aber sage bei der Taufe: „Du bist mein geliebtes Kind. Gut, dass es dich gibt. Gut, dass du da bist.“ Jeder Einzelne sei einzigartig. Niemand sehe aus wie jemand anderes, keiner habe die gleichen Gefühle oder Gedanken wie andere. Sich als Mensch zu vergleichen, töte die Liebe, weil es Neid, Eifersucht und Verachtung bewirke. „Gott will, dass du deine Einzigartigkeit wachsen lässt. Du bist unvergleichlich und sein geliebtes Kind“, so Oster.
Am Ende seiner Predigt ging der Bischof noch einmal auf das Sakrament der Firmung ein. Die Firmung solle nicht nur dazu da sein, um Geschenke zu erhalten, sondern auch Auswirkungen auf den Alltag der Jugendlichen haben. Sie sollten weiter wachsen, in der Gemeinschaft mit Gott. Die Herausforderung sei es, die Beziehung zu ihm zu pflegen. Der Heilige Geist zwinge einen zu nichts, er gebe nur Impulse. Zum Beispiel, wenn jemand in der Schule gemobbt werde und einem sich der Gedanke aufdränge: „Wie würde es mir an seiner Stelle gehen?“ . Der Heilige Geist sei ein Trainer des „Gutseins“, beschrieb es der Bischof. „Ich wünsche euch, dass ihr aus diesem Geist leben lernt.“
Nach der Erneuerung des Taufbekenntnisses wurden die 33 jungen Christen namentlich vor den Altar gerufen, wo der Pate ihnen die rechte Hand auflegte und Bischof Stefan ihnen mit Chrisam-Öl ein Kreuz auf die Stirn zeichnete. Der Firmspender nahm sich dabei Zeit, mit allen Firmlingen und Paten ein paar persönliche Worte zu wechseln.
Segensarmband für jeden Firmling
Oster hatte auch für jeden Firmling ein Geschenk dabei: Ein Segensarmband mit den Bibelvers aus Johannes 3,16: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ Diese Armbänder wurden gesegnet und anschließend jedem Firmling mit nach Hause gegeben, um sie an diesen besonderen Tag zu erinnern.
Für die musikalische Gestaltung des Firmgottesdienstes sorgten die Gruppe „Cymbals and Harps“ und Peter Kreutzer an der Orgel.
− cg/rz
Artikel kommentieren