Zu einer sicherheitspolitischen Reise haben sich 40 Mitglieder der Kreisgruppe Bayerwald der Reservisten mit den Reise-Organisatoren Barbara Vogl und Patrick Hemmert auf in Richtung Insel Usedom gemacht.
Hier bezog man im Ostseebad Zinnowitz in der dort ansässigen Sportschule Quartier. Beim ersten Tagesausflug stand Peenemünde auf dem Programm – dort bekamen die Bayerwaldler die ehemalige Heeresversuchsanstalt aus der Zeit des Dritten Reiches sowie das U-Boot U461 und das Raketenschnellboot „Hans Beimler“ der Nationalen Volksarmee zu sehen. Die Heeresversuchsanstalt wurde in einer Führung bis ins kleinste Detail erklärt. So erfuhren die Besucher, dass in Peenemünde eine der ersten Eisenbahn- bzw. S-Bahnlinien mit Strom fuhr, dies war zu der damaligen Zeit keineswegs die Normalität.
Peenemünde war in der Zeit des Zweiten Weltkriegs durch Werner von Braun zur „Wiege der modernen Raumfahrt“ ausgebaut worden. In Peenemünde lebten nie mehr als 350 Einwohner, auch aktuell ist das noch so. Als aber an der Raketentechnik geforscht wurde, arbeiteten dort über 12000 Menschen. Diese wurden, mit der „S-Bahn“ aus allen Teilen der Insel und des Usedomer Umlandes zur Arbeit nach Peenemünde gefahren.
Auch das U-Boot sowie das Raketenschnellboot konnten die Reservisten der Kreisgruppe begeistern. Man erfuhr so einiges über Besatzung, Reichweite, Beladung, Kampfkraft und Geschwindigkeit der beiden Boote. Und man war überrascht, dass das Raketenschnellboot heute noch genau so gebaut wird, allerdings heute als U-Boot-Jäger und nicht mehr mit vier, sondern mit 16 Raketen.
Auch die sogenannten „Kaiserbäder“ in Bansin, Heringsdorf sowie Ahlbeck steuerten die Reservisten an. In Heringsdorf besichtigte man die dortige Seebrücke und die Strandpromenade, die mit beeindruckender Architektur aus der Kaiserzeit aufwartet.
In Swinemünde an der polnischen Ostseeküste wurden das Fort Gerhard, eine alte preußische Küstenfestung aus dem 19. Jahrhundert, sowie der höchste Leuchtturm an der Ostsee mit 300 Stufen aus dem Jahr 1857 besucht. Aufgrund des Ukrainekrieges war der Leuchtturm allerdings nur aus der Ferne zu besichtigen, da die Straße zum Hafen polizeilich und militärisch abgesperrt war. Der Hafen von Swinemünde dient als Umschlagsplatz für Öl und Gas in Europa und unterliegt daher seit dem Ukrainekrieg strengster Bewachung. Dort sind zahlreiche Öl- und Gasbunker zu sehen.
Aktuell laufen bereits die Planungen für die Weiterbildungsfahrt im Jahr 2025 – als Reiseziele sind Hamburg, die Lüneburger Heide, die Eifel, die Normandie sowie das Berchtesgadener Land im Gespräch.
− bb
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