Im Alter von 88 Jahren verstorben
37 Jahre lang Seelsorger: Böbrach trauert um Ex-Pfarrer Brunner

04.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:41 Uhr
Josef Arweck

37 Jahre lang hat Pfarrer Konrad Brunner hier am Altar in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Böbrach Gottesdienst gefeiert. −F.: Josef Arweck

37 Jahre lang wirkte er in Böbrach. Nun ist Pfarrer i. R. Konrad Brunner im Alter von 88 Jahren in seiner Heimat Nittenau gestorben.

„Ich wollte es immer jedem recht machen und wollte für jeden nur das Beste.“ Diesen Satz sagte Geistlicher Rat Konrad Brunner, als er im August 2009 nach 37 Jahren als Pfarrer in Böbrach verabschiedet wurde und in den verdienten Ruhestand trat. Diese seine Worte blieben und bleiben im Gedächtnis. Jetzt ist Pfarrer Brunner in seiner Heimat Nittenau in der Oberpfalz im Alter von 88 Jahren gestorben.

Schon als Bub weiß Brunner: Er wird mal Priester



Sein irdischer Lebensweg begann am 24. Oktober 1934 in der kleinen Ortschaft Bergham bei Nittenau, wo Brunner geboren wurde und mit sieben Geschwistern aufgewachsen war. Schon als Bub sei ihm klar gewesen, so hieß es später, dass er einmal Priester werden möchte. Nach Schule und Abitur studierte er in Regensburg Theologie und Philosophie. Sein Wunsch, Priester zu werden, wurde wahr, als er am 29. Juni 1965 im Dom zu Regensburg die Priesterweihe erhielt. Die Primiz in seiner Heimat wurde zu einem großen Fest. Sein Primizspruch lautete: „Danket dem Herrn, denn er ist gütig, und seine Huld währt ewig.“

Nach kurzer Seelsorgs-Aushilfe in Bodenwöhr wurde er Kaplan in der Stadtpfarrei Mariä Himmelfahrt in Bad Kötzting. Dass er in dieser Funktion als geistlicher Offiziator beim Pfingstritt hoch zu Ross dabei sein konnte, hat Konrad Brunner später immer mit Stolz erzählt.

Böbrach war seine erste und einzige Pfarrstelle



Seine erste und einzige Pfarrstelle war Böbrach, wo er am 1. September 1972 installiert wurde. 37 Jahre lang verrichtete er hier treu und gewissenhaft seinen seelsorglichen Dienst. Persönliche Bescheidenheit, Zurückhaltung, aber dennoch zugänglich und gesellig sowie pflichtbewusste und eifrige Seelsorge kennzeichneten ihn. So erlangte er Vertrauen und Wertschätzung der Bevölkerung. Bei Veranstaltungen der Ortsvereine war er ein gerngesehener Gast.

In seine Amtszeit fiel eine Reihe von baulichen Maßnahmen, unter anderem die Außenrenovierung der Pfarrkirche St. Nikolaus und die Erneuerung des Glockenstuhls, die Renovierung der Filialkirche Auerkiel, die Sanierung der Maisrieder Kirche und der Bau des Kindergartens St. Wolfgang. Eine wichtige Entscheidung, die sich nachhaltig auf die Entwicklung des Ortes auswirkte, war die Freigabe eines Pfarrpfründegrundstücks für die Erschließung des Baugebietes Pfarräcker, wodurch vielen Familien der Bau eines Eigenheimes kostengünstig ermöglicht wurde.

Zusammenarbeit mit Gemeinde immer vertraunsvoll



Die Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde war vertrauensvoll, weshalb ihm die Gemeinde 2002 die Ehrenbürgerschaft übertrug. Über seine seelsorgliche Tätigkeit hinaus hat Konrad Brunner im sportlichen Bereich Akzente gesetzt. Selbst vom Sport begeistert, gab er den Anstoß zur Gründung eines Tischtennisclubs, in dessen Mannschaft er lange Zeit aktiv mitwirkte, ebenso des TSV Böbrach. Die Arbeit mit Jugendlichen, und dazu zählte er auch seine Ministranten, habe ihm von Anfang an sehr viel Freude gemacht, bekannte er einmal rückblickend.

Mit einem großen Fest im August 2009 wurde Pfarrer Konrad Brunner in den Ruhestand verabschiedet, den er in seiner Heimat Nittenau verbrachte. Eifrig habe er noch in der Seelsorge mitgeholfen, bestätigt Stadtpfarrer Adolf Schöls.

Die Verbindung zu Böbrach riss nie ab



Die Verbindung zu seiner langjährigen Wirkungsstätte Böbrach blieb weiterhin bestehen und zeigte sich vor allem in den Besuchen, etwa zu seinem 80. Geburtstag und bei der Feier zu seinem 50-jährigen Priesterjubiläum, wo jeweils Delegationen aus Böbrach nach Nittenau fuhren. Im Ruhestand gut versorgt und betreut wurde Brunner von der Familie seines Bruders. Die letzten Jahre verbrachte er in einem Seniorenheim.

An diesem Samstag, wird Pfarrer Brunner in Nittenau zu Grabe getragen. Die Beerdigung findet um 10 Uhr statt. Die Pfarrei Böbrach fährt in Fahrgemeinschaften nach Nittenau. Wer mitfahren will, kann sich bei Reinhard Maurer unter ✆09923/8013909 melden. Ein Requiem in Böbrach ist am Samstag, 13. Mai, um 19 Uhr in der Pfarrkirche geplant.