Verfolgerduell in Künzing
„Wir haben einen Lauf“: Überraschungsteam Obernzell-Erlau klopft oben an – Viele Gründe für Erfolg

27.09.2024 | Stand 27.09.2024, 11:36 Uhr |

Jubel im Flutlicht des Regener Bayerwaldstadions: Mit dem 4:1-Sieg im Nachholspiel am Dienstagabend springen die Obernzeller auf Rang zwei – und wollen diese Position nun im direkten Duell bei Verfolger Künzing verteidigen. − Foto: Frank Bietau

Sie sind die große Überraschung in der laufenden Saison: Die Kicker des FC Obernzell-Erlau „rocken“ die Bezirksliga Ost, stehen nach dem 4:1-Sieg im Nachholspiel im Regener Bayerwaldstadion auf Rang zwei. Am Sonntag (15 Uhr) kommt es nun zum mit Spannung erwarteten Verfolgerduell bei den „Römern“ in Künzing.


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Bereits in den Vorjahren sorgten die Fußballer vom Donauufer für reichlich Furore, nach dem historischen Aufstieg in die Bezirksliga erkämpften sich Luger, Galle und Co. auch dort einen starken siebten Platz. Unter Neucoach Jochen Fröschl, der den Verein im Sommer übernahm, gibt es nun den nächsten Entwicklungssprung. „Meiner Meinung nach gibt es mehrere Faktoren, die zum aktuellen Erfolg beitragen“, sagt der 51-Jährige auf Nachfrage der Heimatzeitung. „Zum einen ist der Kader nun etwas breiter als noch vor ein paar Monaten. Wir haben uns gut verstärkt, auf einigen Positionen gute, junge Spieler hinzubekommen. Und andererseits haben wir aktuell einen positiven Lauf, der uns nach oben gespült hat.“

So kommt es, dass die Obernzeller derzeit häufig das Spielglück auf ihrer Seite haben – wie bei ihrem jüngsten Auftritt am Dienstagabend im Regener Bayerwaldstadion. „Wir haben die Partie zwar am Ende verdient mit 4:1 gewonnen. Aber in der ersten Hälfte haben die Regener zwei Riesenchancen ausgelassen. Wenn wir Pech haben, gehen wir also in Rückstand. Und wer weiß, wie das Spiel dann verläuft.“ Nichtsdestotrotz: Seinen Spielern spricht Fröschl ein großes Lob aus. „Die Jungs machen es momentan richtig gut, es passt einfach und alle sind engagiert bei der Sache.“

Dabei wurde die bereits zuvor erfolgreiche Spielausrichtung weitgehend beibehalten, lediglich die Arbeit gegen den Ball etwas optimiert. „Mein jetziger Trainerkollege und Vorgänger Alex Galle hat super Arbeit geleistet und der Mannschaft ein passendes Spielkonzept auf den Weg gegeben.“

Auch am Sonntag soll die Taktik im Verfolgerduell beim Rangdritten Künzing greifen. „Künzing zählt für mich zu den Meisterfavoriten. Es erwartet uns eine der schwierigsten Aufgaben und es wird vermutlich viel von der Tagesform abhängen“, sagt Fröschl. Hinzu kommt eine angespannte Personalsituation. Neben einigen verletzungsbedingten Ausfällen muss er in den kommenden Wochen auf den besten Torjäger Markus Schramm (5 Treffer) verzichten, der sich im Urlaub befindet.

„Römer“ haben noch Luft nach oben



„Gewonnen! Mehr aber auch nicht.“ So hat sich dagegen das Statement über den 2:0-Sieg in Niederalteich von Künzings Trainer Matthias Süß zwischen den Zeilen angehört. „Spielerisch war das nicht so gut“, merkte der Trainer nach 90 Derbyminuten an. In diesem Bereich herrscht bei den Römern noch viel Luft nach oben. Zumindest stand zum Schluss endlich mal wieder die Null. Keeper Daniel Schedlbauer wurde aber auch nur einmal ernsthaft geprüft.

Dafür kann sich das Trainergespann Süß – und sein auf dem Feld die Geschicke leitender Spielertrainer Fabian Burmberger – auf den Angriff verlassen. Und in diesen Tagen sieht man, welche Waffen die Künzinger vorne haben. Wenn mal der Albtraum sämtlicher Bezirksligaabwehrreihen Christian Seidl (acht Tore und acht Vorlagen) nicht trifft, machen halt die anderen die Buden. Wie jüngst Schalding-Rückkehrer Andreas Drexler, der in den letzten beiden Partien viermal ins Schwarze traf.

So brauchen sie sich an der B8 auch nicht vor dem FC Obernzell-Erlau fürchten. Auf die leichte Schulter darf man die Gäste allerdings nicht nehmen. Mit vier Siegen in Folge haben sich die Fröschl-Schützlinge heimlich still und leise auf den zweiten Platz, drei Punkte vor dem FCK, bei einem Spiel mehr, vorgearbeitet. Ob die Serie im Römerstadion weitergeht? Man wird es sehen. Jedenfalls ist der letzte Heimsieg der Künzinger, ein 2:0 gegen Hutthurm, schon sieben Wochen her.
Dennoch gehen die Römer als leichter Favorit in die Partie.

Niederalteich gehen die Personal-Optionen aus



Günther Himpsl wunderte die 0:2-Niederlage im Derby gegen den FC Künzing keineswegs. Zwar ärgerte sich der Trainer-Fuchs über „billige Gegentore“, aber letztendlich war seine Mannschaft über die komplette Spielzeit nicht in der Lage, dem Tabellendritten ernsthaft zu gefährden. „Das war ganz klar der Personalsituation geschuldet“, erklärt Himpsl, der auch über fehlende Optionen auf der Bank klagt. „Ich hatte nur einen Ersatzspieler zur Verfügung“, bedauert der Coach.

Gegen den SV Hutthurm schaut die Situation nicht viel besser aus. Allmählich macht sich das Fehlen der Torjäger Marcel Müller und Luca Kapfenberger bemerkbar. Sebastian Kroner alleine kann auch nicht immer die Kohlen aus dem Feuer holen. Nun kommt mit dem SV Hutthurm aber ein Klub, bei dem sich Licht und Schatten in regelmäßigen Abständen abwechseln. So kommt der Vorjahres-Vizemeister in dieser Spielzeit nicht so richtig in die Gänge. Und bei bereits zehn Punkten Rückstand auf den zweiten Tabellenplatz redet bei den „Huadingern“ momentan niemand vom Aufstieg in die Landesliga. Erst recht nicht nach der zuletzt klaren 0:3-Niederlage beim SV Grainet. Der Regelmäßigkeit nach sollte nun wieder ein Erfolg folgen. Doch da werden die Niederalteicher etwas dagegen haben.

Schöfweg fordert Spitzenreiter Vornbach



Spitzenreiter Vornbach will im Heimspiel am Samstag (16 Uhr) gegen den SV Schöfweg den Vier-Punkte-Vorsprung verteidigen und im besten Fall ausbauen will. Abteilungsleiter Michael Jäger mahnt jedoch: „Wir sollten aus den letzten Partien gegen Schöfweg ausreichend gewarnt sein, das waren immer sehr enge und umkämpfte Spiele.“ Neben den Langzeitausfällen fehlen dieses Mal auch Thomas Pfandl und Johannes Woyke. Schwierige Auswärtsaufgaben haben der SV Oberpolling (am Freitag beim TSV Regen) und der SV Garham (am Samstag in Waldkirchen) vor der Brust. Ebenso der SV Grainet, die Gastinger-Elf will in Ruhmannsfelden an die zuletzt starken Leistungen (sechs Spiele ohne Niederlage, davon fünf Siege) anknüpfen. Auch der TSV Mauth (in Oberdiendorf) muss wohl wieder über sich hinauswachsen, um in der Fremde Zählbares einzufahren.


Bezirksliga Ost / 12. Spieltag am Freitag, 19 Uhr: Regen – Oberpolling, Hutthurm – Spvgg Niederalteich; Samstag, 14 Uhr: Spvgg Ruhmannsfelden – Grainet, Spvgg Osterhofen – Grafenau; 15 Uhr: Oberdiendorf – Mauth; 16 Uhr: Waldkirchen – Garham, Vornbach – Schöfweg; Sonntag, 15 Uhr: Künzing – Obernzell-Erlau.

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