„In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist.“ Jeder kennt die Weisheit des römischen Dichters Juvenal. Dazu passt perfekt das „Prädikat“, das man dem Gymnasium Untergriesbach (GU) vor kurzem verliehen hat. In der Münchner Residenz nahm Schulleiterin Dr. Nadiane Kreipl stellvertretend zum ersten Mal die Auszeichnung als „Gute gesunde Schule“ entgegen.
Damit gehört das GU nun zu den 244 bayerischen Schulen, die sich verstärkt für die Gesundheit einsetzen.
Besonders gewürdigt habe die Jury, dass sich die Schule viele Gedanken zur Schulverpflegung macht, erzählt die Schulleiterin. Dieses Projekt hat man im Ministerium als eines der zehn besonders gelungenen aus den eingereichten 488 Projekten ausgewählt. Was die Untergriesbacher da unternehmen, wurde mit einem eigenen Videobeitrag während der Veranstaltung gezeigt.
Mensa-Projekte überzeugten die Jury
Kultusministerin Anna Stolz lobte die „wunderbaren Initiativen zu gesunder Ernährung, Stressvorbeugung und mehr Bewegung“ an den Schulen. Diese machten die jungen Leute gesünder und prägten sie ein Leben lang.
Auch Gesundheitsministerin Judith Gerlach hob einmal mehr die Bedeutung von „gesunder Ernährung, ausreichend Sport und Bewegung“ hervor. Genauso wichtig seien das richtige Entspannen, Nichtrauchen und Alkoholverzicht. Und das schließe die Gesundheit der Lehrkräfte mit ein. Spontan verkündeten die beiden Ministerinnen, dass sie im kommenden Jahr an einer der ausgezeichneten Schulen selbst kochen möchten.
Wie wird man „gesunde Schule“? Bei der Bewerbung habe man aus mehreren Projekten auswählen können, berichtet Schulleiterin Dr. Nadine Kreipl der PNP. Das Schulgebäude biete nach der Generalsanierung eine gesunde Umgebung. Das sei der Ausgangspunkt gewesen. Die Themen Vorbeugung und Bewegung spielten schon lange eine große Rolle am GU. Letztlich habe man aus vielen Initiativen zwei aktuelle Projekte ausgewählt: Seit dem letzten Schuljahr hat man am GU das „Lehrerraumprinzip“ eingeführt. Heißt: Die Lehrkräfte gestalten den Unterrichtsraum und damit die Lernumgebung selbst. Für die Schüler bringt das mehr Abwechslung in den Unterrichtsräumen und mehr Bewegung am Schulvormittag. Für die Lehrkräfte hat das Lehrerraumprinzip einen großen Vorteil: Sie müssen nicht mehr bei jedem Stundenwechsel ihre Materialien ein- und wieder auspacken.
Evi John vom Schulentwicklungsteam hat das Einführen und die Testphase des Lehrerraumprinzips begleitet. „Andere Länder nutzen dieses System sehr häufig“, erklärt sie. Ihr Fazit: „Es trägt ganz wesentlich zur Gesundheit der Lehrkräfte bei“.
Sehr gut kam bei der Jury auch das zweite Projekt der Schule an. Es geht um um die Schulverpflegung. Es sei da gelungen, sich gemeinsam immer weiter zu verbessern, bilanziert Schulleiterin Nadiane Kreipl. Entscheidend dabei: Die Caterer (Familie Beham von den Schaibinger Stubn) und die Schüler in der Mensa-AG unter Leitung von Lehrerin Stefanie Nicke arbeiten eng zusammen. Regelmäßig fragt man die Wünsche der Schüler ab und bindet diese in das Essensangebot ein.
Viele weitere Beteiligte helfen da mit: Elternbeirat, Landratsamt sowie die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niederbayern. Als „wesentliche Hilfe“ nennt die Schulleiterin auch Edeltraud Plöchinger, Ernährungscoach aus Salzweg. Sie begleitete die Schule ein Jahr lang und brachte alle Beteiligten auf den gemeinsamen Weg, der viele weitere Maßnahmen beinhaltete.
Die Schülerinnen aus der Mensa-AG Chiara Brandstetter, Christina Lang, Helena Lang und Hanna Morhard berichten, dass besonders das Gestalten der Mensa besonderen Spaß gemacht hat. „Toll finden wir auch die Zusammenarbeit mit der Klima-AG. Mit den Mitschülern haben wir die Nachhaltigkeit auch bei der Ernährung im Blick.“
− red/mr
Gesunde Schule
Die meisten ausgezeichneten Schulen stammen aus Niederbayern. Zwei Projekte von zwei Schulen aus Stadt und Landkreis Passau hatten es mit einem Videobeitrag in die Auszeichnungsveranstaltung geschafft: die Sport-Grundschule Passau-Grubweg sowie das Gymnasium Untergriesbach). Jede Schule muss zwei Projekte durchführen. Ein Projekt bezieht sich unmittelbar auf das Gesundheitsverhalten jedes Einzelnen. Das zweite Projekt gilt der gesundheitsförderlichen Gestaltung des Umfelds und der Gegebenheiten.
Mehr Informationen zum Landesprogramm für die gute gesunde Schule Bayern sind unter www.ggs.bayern.de abrufbar.
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