„Von Schließung keine Rede“
Wegscheider Chefarzt widerspricht Chirurgen

13.08.2024 | Stand 13.08.2024, 16:48 Uhr |

„Von einer Schließung der Chirurgie in Wegscheid kann keine Rede sein“, sagt Dr. med. Manfred Werner, Chefarzt der Chirurgie in Wegscheid. − Foto: Achiv PNP

Zwei Belegärzte, für die die Arbeit am Krankenhaus Wegscheid (Kreis Passau) mit der Umsetzung des neuen Konzepts ab August geendet hat, haben in der Samstagsausgabe die Schließung der Chirurgie am Krankenhaus heftig kritisiert. Dr. med. Manfred Werner, Chefarzt der Chirurgie in Wegscheid, widerspricht: „Von einer Schließung der Chirurgie in Wegscheid kann keine Rede sein.“

„In Wegscheid wurde in vorauseilendem Gehorsam unter dem Druck der Schulden mit einem Schnellschuss reagiert“, sagten Dr. Jurka Träger (64), Orthopäde und Chirurg, und Dr. Rüdiger Schug (47), chirurgischer Gynäkologe in Bezug auf die Krankenhausreform. Viele Eingriffe seien nun nicht mehr möglich in Wegscheid, unter anderem Fußchirurgie und Wirbelkörpereingriffe bei osteoporotischen Brüchen, zählten die Beiden auf. Der diensthabende Arzt habe um 17 Uhr Dienstschluss, danach verteilt ein Lotsendienst die Patienten.

Es wird operiert, aber in abgespeckter Form

„Im Zuge der Umstrukturierungsmaßnahmen im Krankenhaus Wegscheid wurden zahlreiche Betten geschlossen. Auch wurden Verträge mit Belegärzten und Konsiliarärzten beendet“, erklärt Dr. Weber in einem Brief an die PNP. „Es gibt jedoch weiterhin eine chirurgische Abteilung, bestehend aus einem MVZ mit etwa fünf stationären Betten, die auf der interdisziplinären Station vorgehalten werden. Von Montag bis Freitag sind tagsüber jeweils zwei chirurgische Fachärzte im Haus, die ambulante und stationäre Operationen durchführen, Sprechstunden abhalten und Notfallpatienten versorgen. Nachts und an Wochenenden werden Notfälle von Assistenten erstversorgt. Hier stehen erfahrene Kollegen aus Vilshofen, oder Rotthalmünster konsiliarisch zur Verfügung, Unfallpatienten können jederzeit unser Krankenhaus aufsuchen und werden hier versorgt“, erklärt der Chirurg und widerspricht seinen Kollegen: „Weiterhin können selbstverständlich in Wegscheid fußchirurgische Eingriffe durchgeführt werden. Sollte hierfür ein stationärer Aufenthalt notwendig sein, so ist das selbstverständlich möglich. Auch Wirbelkörpereingriffe bei osteoporotischen Frakturen werden weiterhin operativ versorgt. Von einem Ende der Chirurgie in Wegscheid kann also nicht die Rede sein.“

Das gilt in Wegscheid

Das Krankenhaus Wegscheid bleibt laut Landratsamt 24 Stunden geöffnet. Patienten mit Verletzungen und Schmerzen werden hier weiterhin erstversorgt oder über den Lotsendienst in ein Nachbarkrankenhaus verlegt. Die stationäre Chirurgie ist geschlossen, im MVZ werden von zwei Chirurgen ambulante Eingriffe vorgenommen. Knochenbrüche, Sehnen- und Bandverletzungen, Fußchirurgie werden ebenfalls überwiegend ambulant durchgeführt. Röntgen, CT und Labor stehen bis 20 Uhr zur Verfügung.

− red

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