Während „Donau in Flammen“
Verfolgungsfahrt in Vilshofen: Auto erfasst sechs Personen

Acht Personen im Fluchtauto, darunter fünf Kinder

14.07.2024 | Stand 14.07.2024, 11:39 Uhr |

Polizeibeamte untersuchen die Unfallstelle. − Foto: Schneider

Mit weit überhöhter Geschwindigkeit ist ein Autofahrer am Samstagabend auf der B8 vor der Polizei geflüchtet. In Richtung Vilshofen, wo zu dieser Zeit tausende Besucher das Feuerwerk von „Donau in Flammen“ bewunderten. Dort erfasste das Auto sechs Menschen. Mit der Veranstaltung hatte der Vorfall aber nichts zu tun.



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Zum 21. Mal fand das überregional bekannte Promenadenfest „Donau in Flammen“ an diesem Wochenende in Vilshofen (Landkreis Passau) statt. „Es ist ein Großevent weit über die Grenzen von Vilshofen hinaus“, sagte Landtagsabgeordneter Stefan Meyer (CSU) am frühen Samstagabend. Auch die Polizei zeigte sich zu dieser Zeit zufrieden mit dem bisherigen Festverlauf. Doch später sollten die Einsatzkräfte ordentlich gefordert werden. Mit der Veranstaltung hatte das allerdings nichts zu tun.

Kurz nach 22 Uhr wollten Beamte auf der B8 zwischen Schalding r.d. Donau und Seestetten ein Auto kontrollieren. Das Fahrzeug mit ungarischem Kennzeichen war in Richtung Vilshofen unterwegs. Doch der Fahrer, ein 24-jähriger Georgier, entzog sich der Kontrolle, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern gegen Mitternacht gegenüber der Mediengruppe Bayern. Mit „weit überhöhter Geschwindigkeit“ raste der Fahrer davon. Die Streife hinterher. Genau auf Vilshofen zu, wo zu dieser Zeit das Feuerwerk stattfand.

Auto driftet nach rechts und erfasst sechs Personen



Bei seiner Flucht fuhr der Fahrer laut Polizeisprecher teils an stehenden Autos vorbei auf die Gegenfahrbahn. In Vilshofen bog er schließlich nach links in die Schweiklbergstraße ein. Weil der Mann beim Abbiegen noch immer viel zu schnell unterwegs war, „bekam er die Kurve nicht und driftete nach rechts“, so der Polizeisprecher. Dabei erfasste das Auto im Vorbeifahren sechs Personen – Zuschauer von „Donau in Flammen“. Auch das brachte den Fahrer nicht zum Anhalten. Im weiteren Verlauf der Schweiklbergstraße fuhr er sich letztendlich in einer Sackgasse fest, sagte der Polizeisprecher gegenüber der Mediengruppe Bayern.

Der 24-Jährige stieg aus dem Auto aus und setzte seine Flucht zu Fuß fort. Beamte konnten ihn jedoch kurz darauf vorläufig festnehmen.

Keine Person zu Tode gekommen



Drei der vom Auto erfassten Personen wurden mittelschwer verletzt, drei leicht, hieß es gegen Mitternacht von Seiten der Polizei. In einer Pressemitteilung von 2 Uhr vermeldet die Polizei, dass vier der sechs Personen schwer verletzt worden sind. Zu den Verletzten und der Art der Verletzungen kann die Polizei in der Nacht auf Sonntag noch keine Angaben machen. Sie alle wurden mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht. Ob auch Kinder unter den Verletzten sind, ist in der Nacht noch nicht bekannt. Entgegen anderslautender Gerüchte, die bereits kurz nach dem Vorfall auf Facebook kursieren, ist keine Person zu Tode gekommen, betont der Polizeisprecher.

Bei der Festnahme des Flüchtigen wurden auch zwei Polizeibeamte leicht verletzt. Der Autofahrer selbst blieb unverletzt. Er war bei seiner Flucht nicht allein im Auto, bestätigte der Polizeisprecher auf Nachfrage. Im Auto befanden sich insgesamt acht Personen – fünf Kinder und drei Erwachsene. Die Nationalitäten der Insassen, die alle unverletzt blieben, ist bislang nicht bekannt, so die Polizei gegen 2 Uhr. Nähere Angaben zu den Hintergründen der Flucht können aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht gemacht werden.

Mit „Donau in Flammen“ hatte der Vorfall nichts zu tun, so der Polizeisprecher. Nur die Örtlichkeit war dieselbe. Der Fahrer wusste wohl nicht einmal von der Veranstaltung. „Es hätte auch noch ganz anders ausgehen können“, sagt der Polizeisprecher gegenüber der Mediengruppe Bayern.

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