Nachdem eine Frau am Wochenende von einem Hund in Salzweg (Landkreis Passau) erst ins Bein und anschließend in die Hand gebissen wurde, fordert die Tierschutzorganisation Peta erneut einen Hundeführerschein in Bayern.
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Am Samstag war eine 22-jährige Spaziergängerin in der Lichtenauer Straße in Salzweg von einem angeleinten Hund gebissen und dabei leicht verletzt worden. Der Hund wurde von seinem 72-jährigen Besitzer geführt, doch dieser konnte den Angriff nicht verhindern. Die Frau erstattete Anzeige gegen den Halter.
Peta fordert Hundeführerschein für Bayern
Die Tierschutzorganisation Peta forderte nun in einer am Montag veröffentlichen Pressemitteilung erneut den Hundeführerschein in Bayern. „Das Problem liegt meist nicht bei den Hunden selbst, sondern bei uns Menschen. Viele Halterinnen und Halter haben Schwierigkeiten, das Verhalten, die Signale und die Körpersprache der Hunde richtig zu interpretieren und einzuschätzen. Die wahre Ursache von Beißvorfällen ist somit in der Unwissenheit der Menschen zu suchen, nicht beim Tier“, erklärt Björn Thun, Fachreferent bei PETA. „Unabhängig davon, ob ein Hund einer ‚Rasse‘ angehört oder ein ‚Mix‘ ist – jeder Hund, der falsch gehalten, missverstanden oder schlecht behandelt wird, kann potenziell für Mensch und Tier gefährlich werden.“
Umfrage von Peta spricht für Hundeführerschein
Laut einer von Peta in Auftrag gegebenen Umfrage von August 2023 sollen sich 68 Prozent der in Deutschland lebenden Erwachsenen für einen verpflichtenden Hundeführerschein aussprechen, teilt die Tierschutzorganisation mit.
Der von Peta geforderte Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend folgt für Halter und Hund ein gemeinsames, obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule.
In Niedersachsen bereits Pflicht
Peta verweist darüber hinaus auf Niedersachsen als erstes Bundesland mit verpflichtendem Hundeführerschein (seit Juli 2013). Laut der Tierschutzorganisation sollen sich dort nach drei Jahren nachweislich weniger Beißvorfälle ereignet haben.
In einigen Städten werden Halter belohnt, wenn sie nach dem 1. Mai 2014 einen Hundeführerschein absolviert haben: So können sich beispielsweise Münchner ein Jahr lang von der Hundesteuer befreien lassen.
− jmü
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